Buchvorstellung: Zu Gast in Rom
GESCHICHTE, GERICHTE UND 3 x EBENSO
Unsere Geschichtsprofessoren lehrten uns den Reim 753, Rom kriecht aus dem Ei. Und siehe da, das Ei ist integraler Bestandteil eines der römischen Küche zugerechneten Klassikers – der Carbonara. Versteht sich von selbst, dass sich so mancher Koch im hier zu besprechenden Buch darüber den Kopf zerbricht, die Guanciale dabei ins rechte Licht rückt. Zudem ist nicht leicht, als Stadt den Titel der „Ewigen“ zu tragen und dabei aktuell zu bleiben. Dem leichtfüßigen Schwergewicht unter den europäischen Metropolen gelingt dies trotzdem seit Jahrtausenden!
Doch zurück zum Start. Den machte diese Serie aus dem Verlagshaus Callwey mit Gastspielen in Südtirol, am Gardasee und Venedig (die Links zu den Besprechungen der letzten beiden finden Sie am Ende des Beitrags). Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Stadt am Tiber nun an der Reihe ist, führen doch alle Wege nach Rom. Auf diesen Weg machte sich als Autor dieses Mal Stefan Maiwald (mit Arbeitsutensilien im Bild unten), den wir ansonsten schreibend, lebend, philosphierend an der oberen Adria antreffen – ihn nur zu gerne auf seiner postausitalien.com episodisch begleiten.
Dem Konzept der – wie wir es in Wien so bezeichnen – Grätzelpartie bleibt er treu, bewegt sich genüsslich durch die Bezirke, bündelt Gegenden, fasst Stadtgebiete nicht nur kulinarisch zusammen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass er einmal – als ich ihn wegen eines anderen Buches etwas fragte – erwähnte, dass ich mich ein wenig gedulden solle, da er gerade am Weg nach Rom zur Recherche sei. Nun ist mir klar, warum seine Rückmeldung lange auf sich warten ließ, kostete er sich für diese Prachtband - bei mehrfacher Anreise - gewissenhaft durch die Lokalwelten dieser Weltmetropole.
Wie immer bei dieser Buchreihe, finde ich es sehr sympathisch, einen Mix aus Osteria, Trattoria bis hin zum international prämierten Ristorante aufgetischt zu bekommen. Nur so kann man die Küche einer Stadt begreifen, Traditionen und Geschichte der Rezepte ergründen und damit nicht zuletzt einen Einblick ins tägliche Leben bekommen.
Ebenso wieder mit dabei die Rezepte der Köche & Köchinnen (manchmal vinylverliebte DJ`s) besuchter Lokale. Sei es der schon eingangs erwähnte Pastaklassiker, zubereitet von der Carbonara-Königin Barbara Agosti in Trastevere oder eine Artischocken-Variante von Adriano Rausa aus dem Restaurant eines neuen Designhotels nahe der Spanischen Treppe. Weitere Hauptdarsteller sind die römische Art des Pizzabackens und die Huldigung des Quinto Quarto, der Innereien – ein Verweis auf das Kapitel Testaccio & San Giovanni sei erlaubt.
Ein zweites „Ebenso“ sei erwähnt. Auch in Rom konnte der Autor den Köchen Lieblingsorte ihrer raren Freizeit entlocken. Überschneidungen bei dem Lokaltipps machen klar, diese Lebensmittelverarbeitungskünstler frönen abseits Ihrer Wirkungsstätten der bodenständigen Küche mit lokal saisonalen Zutaten. 
Ebenso wichtig! Andrea di Lorenzos Kamera bleibt nichts verborgen, wunderschöne Bildstrecken machen dieses gabentischtaugliche Buch zur sofareiseverträumten Lektüre für kalte Wintertage bzw. zum Nachschlagwerk für die Vorbereitung der nächsten Romreise, der man sich niemals zu entziehen vermag, zumal ja alle Wege nach Rom führen …
Zu Gast in ROM
Stefan Maiwald
Andrea di Lorenz
Callwey
Erschienen im September 2025
Kaufbar bei:
Online beim Verlag unter:
Zu Gast in ROM
Meine Buchhandlung des Vertrauens (auch Bücher in italienischer Sprache):
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Weitere Bücher dieser Reihe im Blog:
Zu Gast am GARDASEE
Zu Gast in VENEDIG
Fotoquelle:
Callwey – Andrea di Lorenzo
Stichwort:
Italienische Küche - Rezepte Italienische Küche - Lokaltipps

