Buchvorstellung: oh! - Triest

Autor: Martin Martschnig am 10.09.2025

Buchvorstellung: oh! Triest – Maria Kampp
LITERATUR, KAMASUTRA, DIE BORA & EIN MORD

Nachdem es im Mai an dieser Stelle um Anita Rossis Streifzug im Hinterland der Strandhochburgen von Chioggia bis Grado ging (oh! – Italiens obere Adria), bewege ich mich nun seitenweise durch den nächsten Sehnsuchtsort vieler Österreicher – Triest!

Man könnte des Österreichers Liebe zur ehemaligen Hafenstadt der Monarchie mit geschichtlicher Verklärung und frommen bis territorialen Wunschvorstellungen zu erklären versuchen. Dies wäre aber wohl zu kurz gegriffen. Maria Kampp, eine studierte Soziologin und Politikwissenschaftlerin mit Hang zum „Oftbesuch“ Triests, nimmt die Herausforderung einer themenübergreifenden Aufarbeitung an, entführt uns mit geschichtlicher Fundiertheit ausgestattet in die gewollte Wechselhaftigkeit oder – sagen wir - zur Lust an der Koexistenz im Namen einer Stadt.



Schon die Lage ist eine Herausforderung. „Hinten“ eingeklemmt vom Karst und der Grenze, „vorne“ mit grenzenloser Freiheit in die Adria blickend. Das muss mit dort lebenden Menschen etwas machen, was einer ihrer großen (der slowenischen Minderheit angehörigen) Schriftsteller gekonnt auf den Punkt bringt, wenn er schreibt:

„In jeder Stadt der Welt gibt es ein Stück Triest, ein Stück dieser weiten, vielfältigen, wunderschönen Stadt: die Stadt des Herzens. Jeder, sei er Fremder oder Triestiner, hat sie in sich und trägt sie mit sich, egal wohin er geht.“
Boris Pahor

In 30 kurzen Kapiteln schafft sie einen ersten Überblick, schlägt dabei aber keinerlei Routen vor. So kann man sich nach Lust und Laune an Themen bedienen und beim nächsten Besuch vor Ort nach Tagesverfassung & Seelenzustand kombinieren.



Ist die Geschichte Triests mit teils nur schwer verdaubaren Kapiteln der letzten beiden Jahrhunderte verbunden, so versprüht Sie auf der anderen Seite unverhofft Leichtigkeit in genussvollen Lebenslagen. Sei es der Kaffee, der allgegenwärtig, eine Küche der Einflüsse, ein reiches Kulturleben oder der Verdauungspaziergang am Meer.

So könnte man sich im Antico Caffè San Marco (im Bild oben) oder vor dem Caffè degli Specchi -sitzend die Frage stellen: Was haben ein seit 250 Jahren ungeklärter Mord und die Bora gemeinsam? Auf jeden Fall sind es die Protagonisten der Kapitel 14 und 15 – oder doch mehr?  Ach ja, das mit dem Kamasutra hat mit dem Sir Francis Burton zu tun, Kapitel 17 …



Maria Kampp
oh! – Triest
Folio Verlag
Erscheinungsdatum: 5. September 2025

Kaufbar bei:
Im gut sortierten Buchhandel oder beim Verlag unter
oh! – Trieste (Link mit „Durchblättermöglichkeit)


Wer jetzt an eine kleine Auszeit zwischen Miramare und Hafen denkt, dem sei ein Sprachkurs (für alle Sprachnivaus buchbar) bei unserer Sprachschule in Triest empfohlen – vielseitiger Eintauchen ist fast nicht möglich.

Fotorechte/Quellen:
Folio Verlag, Maria Kampp 


Stichwort:
Reiseführer, Reiselektüre & Lokalführer
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ITALOVIEL = VIEL ITALIEN

In diesem Bereich der Website geht es gemütlich bis geschwätzig zu. In den Blogbeiträgen stelle ich italienische Produkte (Feinkost, Wein & mehr) vor, schmökere in Kochbüchern und Reiseliteratur oder berichte von Fundorten verkosteter Gaumenfreuden während meiner Reisen durch Italien.

Ein paar Gastautoren und Verlage unterstützen mich dabei, was mich ganz besonders freut. Damit wird das Themenspektrum um Lifestyle, Motoren, Film, Musik u.v.m. erweitert.

Viel Spaß beim Lesen!

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Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.