Plädoyer für die Genussreise Folge 2
AUF DER SUCHE NACH ENTSCHLEUNIGUNG

Ging es in Folge 1 um eine Bestandsaufnahme angebotener Touren, soll es heute um weitere Einflüsse und Denkanstöße für die von mir angebotenen Genussreisen gehen. Als eine Art Kontrapunkt zu den vorhandenen Angeboten von Weinreisen oder Weintouren, machte sich die Slow Food Bewegung auf den Weg in den Tourismus - jene, noch heute von Bra (nahe Alba im Piemont) aus operierende Entschleunigungsidee der Lebensmittelbranche. Extrem verkürzt könnte man es als ein „Zurück zum Ursprung“ bezeichnen - wir wollen hier aber keine Werbung für die Bio-Linie eines Diskonters machen.



Lokale Produzenten sollen vor den Vorhang geholt, altes Saatgut, nachhaltige Produktion und in gewisser Weise auch Teile der bäuerlichen Tradition (Verarbeitungsweisen, Rezepturen) in den Mittelpunkt gestellt werden.

Dieser Ansatz gefiel mir schon besser und so besuchte ich viele dieser kleinen Produzenten, um mit Ihnen über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen. Wichtiges Argument dabei war die kleine Gruppengröße - mein Wunsch, Besuche und Verkostungen für 2 – 10 Personen anbieten zu dürfen. Mit dabei kleine Käsehersteller, Salumifici (Wurstwarenerzeuger), Schokoladenmanufakturen, Olivenölmacher oder auch Fischzüchter und Pastaerzeuger.

Nicht selten kam die mögliche sprachliche Barriere zu Wort, womit die Suche nach den passenden Genussguides begann. Diese sind im Optimalfall sowohl ReiseführerInnen als auch Sommelier/e und der deutschen Sprache kundig. Eine Suche, die sich als eine der größten Herausforderung entpuppen sollte und wohl auch bleibt.



ReiseführerInnen deshalb, weil ich den kulturellen Aspekt beim Thema Genuss nicht außer Acht lassen will. Neben lokalen Spezialitäten und Wein sollen Privatführungen die Kunst- und Kulturschätze Italiens näherbringen.

Die kleine Gruppengröße erlaubt es beiden Seiten – Guides wie Reisenden - ins Detail zu gehen, Fragen zu stellen und zwischendurch auf einen Caffè zu gehen. Natürlich könnte man sich auch im Vorfeld der Reise zum Thema einlesen, doch bietet eine Erzählung eines geschulten Guides so viel mehr Nuancen und Genuss. Es ist mir ein Anliegen, zumindest eine Privatführung in ein Reisepaket einstricken zu dürfen, zu gerne möchte ich Sie auf den Geschmack dieser Art der Kulturvermittlung bringen.

Die Mischung aus diesen beiden Welten ist oft die Königsetappe so einer Feinschmeckerreise. Verkostungen wechseln mit dem Besuch von Kulturschätzen und schönen Plätzen einer Weinstraße ab, der Guide ist als lebende Navi mit dabei im Auto oder man mietet sich für einen Tag einen Bus (ein ab 4 Personen leistbares Vergnügen) und lässt gemütlich alles zeigen und erklären.



Eine weitere Aktivität, die mir immer sehr viel Spaß macht, aber nicht überall so leicht zu organisieren ist, ist der Kochkurs. Bevorzugt im privaten Umfeld oder in heimeliger Atmosphäre beim Winzer. Nicht so gerne im Kochstudio, da es dort oft zu technisch wird. Die Sprache ist hier ebenso ein Thema, wobei man mit Englisch ganz gut durchkommt. Ein paar Situationen mit deutschsprachigen Köchinnnen sind schon aufgestöbert, ich bin dran!

Wie Sie zwischen den Zeilen lesen können, erfordert das Auffinden all dieser Aktivitäten, Situationen und Genussgelegenheiten viel Recherche und damit verbunden Zeit, bis ich Neuigkeiten im Programm präsentieren kann. Für 1- 2 neue Programme pro Jahr reicht es zumeist, dazu kommt mein Wunsch bestehende Programme mit neuen Möglichkeiten auszustatten.


Lesen Sie in Folge 3:
Weinverkostung kontra Heurigenbesuch

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