Plädoyer für die Genussreise - Folge 1

Autor: Martin Martschnig am 27.05.2025

Plädoyer für die Genussreise - Folge 1
AUF DER SUCHE NACH DER IDEE 

Meine Ansätze zum „Warum“ einer maßgeschneiderten Feinschmeckerpartie finden sich ja bereits auf der Website, an dieser Stelle möchte ich in einer kleinen Serien von Blogbeitragen auf das Wesen / auf meine Vorstellung einer solchen eingehen.

Als ich vor 20 Jahren während meiner Auszeit in Kalifornien und wenig später in Neuseeland an Weintouren teilnahm, war mir schnell klar, dass man daraus eine umfassendere Idee entwickeln könnte. Im Kern ging es um die Kombination aus dem Kennenlernen den landschaftlichen Gegebenheiten einer Weinregion und dem Eintauchen in die Winzer- und Weinwelt. Diese geführten Touren – meist mit einem Sommelier & Kleinbusfahrer in Personalunion – versorgten mich mit wunderbaren Einblicken, unterhaltsame Stunden und so manchen Kontakt, der glücklicherweise noch bis heute nachhallt.



Zurück in Österreich begann ich mit der Ausarbeitung des ersten Konzeptes von italissimo.at. Von Anfang klar war der Wunsch, die erlebte Verkostungsidee auf breitere Beine zu stellen. Reine Weintouren wurden damals vor allem in der Toskana angeboten, erschienen mir aber austauschbar. Von Weinkeller zu Weinkeller geführt zu werden, Verkostungen mit oder ohne lokale Spezialitäten aneinanderzureihen verströmte in immer größer werdenden Gruppen den mir unsympathischen Duft der Tourismusindustrie.

Es dauerte nicht lange bis die großen Veranstalter auf den Zug aufsprangen, um nicht zuletzt die Landausflügler der großen Kreuzfahrtschiffe „kulinarisch“ zu befriedigen, die Kurs auf Livorno, Civitavecchia oder Venedig nahmen.

Von der liebevollen Umsorgtheit der Crew vom Traumschiff konnte man dabei nicht ausgehen – vielleicht fehlten nur Barbara Wussow alias Hoteldirektorin Hanna Liebhold und Harald Schmidt als Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle …



Die großen Weingüter rüsteten auf, installierten „Hospitality desks“ und gruppierten „Weinliebhaber“ nach Sprache und Spendierverhalten. Den Winzer bekamen nur die wenigsten zu sehen, dafür zumeist umso hübschere Servierdamen mit schnell angelerntem Weinwissen. Sie waren die „Flugbegleiterinnen“ in Weinkeller und Verkostungsraum – womit der Ausdruck „flight“ für eine gewisse Anzahl von Weinen ja wunderbar passt. Viele Teilnehmer hatten nach der dritten Cantina zudem einen „Flieger“- wobei vom Abheben keine Spur, eher die harte Landung zu befürchten war.

Am anderen Ende der Skala gab es die elitären Weingüter, die zum Preis von hochpreisigen Konzerttickets ins Weingut luden. Beim Erstbesuch in Person als Reiseveranstalter eines jener Weingüter (Namen seien hier nicht genannt, die Supertuscans erwähnt) wurde mir die ersten 15 Minuten über das Vorhaben berichtet, schon bald einen zweiten Landeplatz für Hubschrauben anbieten zu können.



Irgendwann ging es dann auch um Wein, um die Arbeit im Weinberg und jene im Labor der Tenuta, gefolgt von einer kleinen Runde im Winzer-SUV in die Toplage mit Fotomöglichkeit. Vom Winzer oder Weinmacher keine Spur, dafür die Präsentation der gängigsten Verkostungsvariante mit drei viel zu jungen Weinen im Glas und dem Hinweis, dass man ältere Jahrgänge in einer Enoteca im nahen Ortskern bekommen könne.

Ciao & Tschüss – für mich als Einkäufer gratis, für den Endkunden um stolze € 175!
Leider hatte ich meinen Hubschrauber nicht dabei, konnte also nicht das volle Serviceangebot wahrnehmen.


Lesen Sie in Folge 2:
Die daraus resultierende Entschleunigungsidee

Mehr zu den von mir organisierten Genussreisen ...


Stichwort:
Reisebericht - Reiseideen
italissimo's Blog

ITALOVIEL = VIEL ITALIEN

In diesem Bereich der Website geht es gemütlich bis geschwätzig zu. In den Blogbeiträgen stelle ich italienische Produkte (Feinkost, Wein & mehr) vor, schmökere in Kochbüchern und Reiseliteratur oder berichte von Fundorten verkosteter Gaumenfreuden während meiner Reisen durch Italien.

Ein paar Gastautoren und Verlage unterstützen mich dabei, was mich ganz besonders freut. Damit wird das Themenspektrum um Lifestyle, Motoren, Film, Musik u.v.m. erweitert.

Viel Spaß beim Lesen!

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Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

mipiace.at

Mipiace.at Christoph Cecerle

mipiace.at

Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.