Kochbuch: Südtoskana - Die echte Küche

Autor: Martin Martschnig am 22.05.2019

Buchtipp: Südtoskana - Die echte Küche / Emiko Davies
VON DER AQUACOTTA AN DER SILBERKÜSTE

Mitte Juni. Unsere Gedanken kreisen an heißen Tagen bereits um die wohlverdiente Urlaubszeit. So mancher von uns wird die eine oder andere Woche in der Toskana verbringen, vielleicht in einem Landhaus in der Maremma, dem südlichsten Teil der Region. Für all jene sei das bereits im vorigen Jahr erschienene Kochbuch als Reiselektüre vorgeschlagen. Und natürlich für kochaffine Italienliebhaber generell - versehen mit dem "Prädikat: nachkochenswert".

Maremma Pittigliano

Ist man jedoch vor Ort, so könnten die Erklärungen, Abschweifungen und Kochanleitungen von Emiko Davies zusätzliche Einblicke zu Land & Leuten gewähren. Die Tochter eines Australiers und einer Japanerin, die in China aufwuchs, in den USA studierte und sich in Florenz nicht nur in die Stadt verliebte, lebte mit ihrem italiensichen Mann ein halbes Jahr lang in Porte Ercole, wo er als Sommelier in einem mehr als bekannten Lokal arbeitete, während sie sich durch die Küchentradition der Region kochte.

Der Test der Rezepte erfolgte in einer ganz normalen Küche, mit einem ganz einfachen Gasherd. Eine wichtige Randbemerkung in Sachen Nachkochbarkeit. Schon im Vorwort merkt man, wie sehr die Signora sich in die Maremma verliebt hat. Ein Landstrich der Toskana, der es nicht immer leicht hatte. Und so darf es nicht verwundern, dass die Küche eine klassische Cucina povera, eine "Arme-Leute-Küche" ist. Diese Art der bäuerlichen Küche zeigt die grandiose Gabe auf, wie man aus wenigen, einfachen Zutaten großen Geschmack zaubern kann. Ein Sinnbild der Italienischen Küche!

Toskana Monte Argentario Maremma

Die Aufteilung der Rezeptsammlung nach Themenbereichen find ich gut durchdacht, da diese die ganze Vielfalt der Maremma zur Geltung bringt. So gibt Dal bosco (aus dem Wald), Dal mare e dalla laguna (aus Meer und Lagune), Dall`orto (aus dem Gemüsegarten) und Dalla fattoria (vom Bauernhof). Stets am Beginn der Kapitel kleine, gut zusammengetragene Informationen zu den Grundzutaten. Aber nie zu viel oder zu auschweifende Info, sodaß man gerne lesend, träumend, schmeckend verharrt.

Amüsant die Erklärung und geschichtliche Betrachtung zur Aquacotta, informativ wiederum Erläuterungen zu den verschiedenen Pilzen, Gemüse- und Fischarten der Region. Den meisten Rezepten stellt die Autorin eine Herkunftsnachweis voran. Die darauf folgende Kochanleitungen sind von großer Einfach- und Klarheit, Mengen- und Zeitangaben brauchbar formuliert. Ein großes Dankeschön dafür!!!

Kochbuch Südtoskana Maremma Emiko Davies

Lassen Sie sich also zu Crostini di polenta con funghi, Pappardelle sulla lepre, Polpo e patate, einer Frittura di Paranza, unzählige Suppen und Eintopfgerichte und umwerfend nach Dolce vita klingenden Süßspeisen verführen. Man sollte, nein, viel öfter muss man sich solchen Versuchungen einfach genussvoll hingeben.  

Kochbuch Südtoskana Für den Wein ist in der Region im vollem Farbenspiel gesorgt - aber das werden Sie ja bei Ihrem Urlaub in der Region ohnehin selbst verkosten und erfahren. Als Genussreiseveranstalter - man lebt ja nicht vom Schreiben alleine - habe ich übrigens eine umwerfend geniale Unterkunft bei einem Winzer mit Privatkoch in der Nähe von Grosseto im Programm.

Wer sich mit dem hier vorgestellten Buch an einem Pool mit Aussicht übers Tal bis hin zur Isola Giglio entspannen möchte um abends im kleinen Kreis kulinarisch verwöhnt zu werden, dem sei hier ein Link empfohlen:
Genussreise Maremma ...  


Kaufbar bei:
Im gut sortierten Fachhandel,
online beim Verlag

oder am besten
in meinem Lieblingskochbuchladen in Wien:

Babette's
1010 Wien, Am Hof 13
1040 Wien, Schleifmühlgasse 17
Telefon: 01/585 51 65



Fotoquellen/-rechte:
Hölker Verlag
Martin Martschnig

 

 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

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Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.