Retrospektive Luchino Visconti

Autor: Martin Martschnig / Filmmuseum Wien am 19.12.2025

Retrospektive Filmmuseum (7.1. – 25.02.2026)
LUCHINO VISCONTI

Eines der für mich liebsten „Alle-Jahre-wieder“ ist die Ankündigung der „jännerlichen“ Retrospektive einer der Größen des Italienischen Films im Filmmuseum Wien. 2026 startet man mit dem Leinwandwerk des großen Luchino Visconti.

Mit Luchino Visconti (1906–1976) würdigen wir zum wiederholten Male einen der größten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Vor genau 60 Jahren fand anlässlich eines Gastspiels von Visconti in Wien eine Filmmuseums-Retrospektive statt, zuletzt zeigten wir sein Werk 2005. Nach über 20 Jahren wollen wir wieder an einen der einflussreichsten Filmkünstler erinnern, dessen unverwechselbarer Stil bis heute Spuren im Weltkino zieht und dessen Meisterwerke in vieler Hinsicht unerreicht geblieben sind: Gegen Viscontis Verfilmung von Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman Il gattopardo (1963) nimmt sich die rezente Netflix-Serie armselig aus.
 


Doch Visconti reüssierte nicht nur im Film, wo er sich als einer der Mitbegründer des Neorealismus schon in den 1940ern als herausragende Figur etablierte. Fast zeitgleich revolutionierte er das italienische Theater und entwickelte dann im stetigen Wechsel zwischen Kino, Bühne und Oper eine singuläre Ästhetik, in der sich diese Ausdrucksformen verbinden. Obwohl Filme wie La terra trema (1948), Senso (1954) oder Il gattopardo die Geschichte des Kinos entscheidend prägten und Visconti schon zu Lebzeiten als Klassiker galt, blieb er stets kontrovers. Sein Werk und seine Person sind vom Paradoxen durchzogen. Visconti, Aristokrat, Homosexueller und Marxist, war von der untergegangenen Kultur des Fin de siècle, in deren Geist er erzogen wurde, ebenso fasziniert wie von den (Klassen-)Kämpfen seiner Zeit. Er formte das Kino als Kunst des 20. Jahrhunderts aus dem epischen Atem, der die Literatur und die Musik des ausgehenden 19. Jahrhunderts prägte.

Filmmuseum Wien
7. Jänner - 25. Feber 2026)
Augustinerstraße 1
1010 Wien
Infos zur Retrospektive & Programm





Filmliste der Retrospektive in alphabetischer Reihenfolge

Appunti su un fatto di cronaca (Notizen zu einem Kriminalfall) (1951, 5 min) 

Bellissima (1951, 114 min) 

Death in Venice / Morte a Venezia (1971, 130 min) 

Giorni di gloria (Tage des Ruhms) (1945, 70 min) 

Gruppo di famiglia in un interno / Conversation Piece (1974, 122 min) 

Il gattopardo (Der Leopard) (1963, 184 min) 

L'innocente / Die Unschuld (1976, 130 min) 

La terra trema (Die Erde bebt) (1948, 159 min) 

Le notti bianche (Weiße Nächte) (1957, 97 min) 

Lo straniero (Der Fremde) (1967, 104 min) 

Ludwig (1973, 246 min) 

Ossessione (Besessenheit) (1943, 140 min) 

Rocco e i suoi fratelli (Rocco und seine Brüder) (1960, 176 min) 

Senso (Sehnsucht) (1954, 126 min) 

Siamo donne (Wir Frauen) (1953, 100 min) 

The Damned / La caduta degli dei (1969, 157 min) 

Vaghe stelle dell'orsa (Sandra) (1965, 105 min)



Fotoquelle / -rechte:
Österreichisches Filmmuseum

Stichwort:
Italienischer Film - Festival & Retrospektive
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Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.