Buchvorstellung: Ciao Roma - Till Brönner

Autor: Martin Martschnig am 27.11.2025

Buchvorstellung: Till Brönner – Ciao Roma
KULINARISCHE MUSIK ABSEITS DES PLATTENTELLERS

Als großer Jazzfan, der seine Reisen nach den Konzertkalendern der Jazzclubs dieser Welt ausrichtet, ist es mir ein Vergnügen, an dieser Stelle von Neuheiten italienischer Musiker zu berichten. Oder aber von Musikern, für die Italien mehr als nur Inspiration war und ist, wie in diesem Fall Till Brönner.



Sie können sich meine Überraschung vorstellen, als ich erfuhr, dass der gute Mann im letzten Jahr ein Kochbuch mit seinen Lieblingsrezepten aus der ewigen Stadt herausbrachte. Wirft man ein Auge auf seine Vita, so lichtet sich der Nebel des Kochdampfes über dem Pastakochtopf recht schnell. Anfang der 1970er verlegte seine Familie ihren Wohnsitz arbeitsbedingt nach Rom, womit Till Brönner seine Kindheit in der Stadt am Tiber verbrachte, die Küche ebendieser bzw. jene Italiens zu etwas wie einer kulinarischen Ziehmutter wurde. Als bereits erfolgreicher Musiker kehrte er 2012 für längere Zeit nach Rom zurück, vertiefte seine Leidenschaft zur Stadt, genoss die Rückkehr auf die Märkte und „verkochte“ sich in seine alte Liebe.

Daraus entstand 2024 das Kochbuch „Ciao Roma“, mit dem er uns in seine Augenblicke der tausende Jahre währenden Geschichte Roms mitnimmt. Ebenso mit dabei, die Erinnerung an die Haushaltshilfe seiner Kindheitstage. Diese Nanda war es wohl, die ihn auf den Geschmack des Kochens brachte, zum Topfguckersein verführte. Noch heute verwendet er Rezepte aus ihrer Hand, wenn es z.B. um eingelegtes Gemüse (sott`olio) geht, das in seinem Kühlschrank nie fehlen darf.



Wirft man einen Blick auf die Rezeptliste, mag es kein reines Rom-Kochbuch sein, doch sind es allesamt Gerichte, die in der einen oder anderen Saison in jeder römischen Familie auf den Tisch kommen. Nach dem persönlichen Testen von ein paar Rezepten am Herd im romfernen Klosterneuburg muss ich ihm ein großes Lob in Sachen Mengenangaben und Kochablauf ausstellen – erwartete bis befürchete ich aufgrund seines Daseins als Jazzmusiker mehr Improvisationbedarf …

Ein Gespräch mit dem Wein- und Food-Journalisten Paul Kern, Menüempfehlungen und dinnerthemenbezogene Playlists runden dieses wunderbar unerwartete Kochbuch aus dem Tretorri-Verlag ab. Ist man mit seiner Musik vertraut, so hat man seinen Stil an Trompete &Flügelhorn beim Blättern durch die Rezeptwelten stets im Ohr. Was aber auch davon kommen könnte, dass er sein letztes Album „Italia“ unter anderem in Rom und Bari eingespielt hat, sich dabei saitenweise auf den Sound des Nicola Conte einließ – dazu mehr im nächsten Posting!

Fazit: Eine Rezeptsammlung eines Weltstars und Teilzeitrömers, die Einblicke in die Küche wie auch die Person Till Brönner gibt.

 

 

Till Brönner
CIAO ROMA
Meine Lieblingsrezepte aus der ewigen Stadt
Verlag Trettorri
Erschienen am 7. November 2024

Kaufbar bei:
Online beim Verlag unter Till Brönner - Ciao Roma

Oder bei meiner Buchhandlung des Vertrauens (auch Bücher in italienischer Sprache):
Buchhandlung List
Porzellangasse 36
1090 Wien
Buch online bestellen ebendort


Fotoquelle / Fotorechte
Bild Till Brönner mit Weinglas im Querformat: 
Arne Landwehr Photography, Schlangenbad, für Tre Torri Verlag

Alle weiteren Bilder: 
Johannes Grau, Hamburg, für Tre Torri Verlag

 

Stichwort:
Kochbuch Reiseführer, Reiselektüre & Lokalführer
italissimo's Blog

ITALOVIEL = VIEL ITALIEN

In diesem Bereich der Website geht es gemütlich bis geschwätzig zu. In den Blogbeiträgen stelle ich italienische Produkte (Feinkost, Wein & mehr) vor, schmökere in Kochbüchern und Reiseliteratur oder berichte von Fundorten verkosteter Gaumenfreuden während meiner Reisen durch Italien.

Ein paar Gastautoren und Verlage unterstützen mich dabei, was mich ganz besonders freut. Damit wird das Themenspektrum um Lifestyle, Motoren, Film, Musik u.v.m. erweitert.

Viel Spaß beim Lesen!

Kategorien:
Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

mipiace.at

Mipiace.at Christoph Cecerle

mipiace.at

Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.