Filmvorstellung: Bella Roma

Autor: Martin Martschnig am 16.07.2025

Filmvorstellung: Bella Roma – Liebe auf Italienisch
WENN ERINNERUNGEN VERWIRRUNGEN STIFTEN

Aus Dänemark kommt ein möglicher kleiner Sommerhit in die Kinos, der die Location Rom als eine der Hauptdartstellerinnen in Szene setzt. Aber nicht nur. Ich konnte mir den Film vorab ansehen.

Die Geschichte: „Anlässlich Ihres 40. Hochzeitstag reisen Gerda und Kristoffer aus Dänemark nach Rom, eine Stadt voller Erinnerungen - zumindest für Gerda, die in jungen Jahren dort Kunst studiert hat. Durch Zufall trifft sie ihren ehemaligen Kunstlehrer und Flamme Johannes wieder. Das stellt natürlich so einiges auf den Kopf und bei aller Liebe wird klar: Sie hat -nicht zuletzt in Ihrer Ehe- noch einiges aufzuarbeiten.“



Soweit der Teaser für einen Film, der sich als sommerlich-leichte Liebeskomödie auf den Weg macht, kunstvoll die Essenz von Nostalgie, Zuneigung und Sehnsucht einfängt, um recht schnell die Frage der Fragen verflossener Lieben : "Was hätte sein können?“ erhellend in den abgedunkelten Kinosaal zu stellen.

Nach dem Verhalten von Gerda zu urteilen, scheint sie nicht auf den Zufall aus zu sein. Zielstrebig sucht sie Plätze und Lokalitäten auf, die einen sich erst nach und nach ergebenden roten Faden zu Vorkommnissen in Ihrer Studienzeit in Rom spinnen. So offenbart das Suchen und Finden einer Wohnung ein mögliches Trauma. Vor der damit verdrängten Realität aus ihrer Vergangenheit schreckt sie aber schnell zurück, um kurz darauf mit ihrem Ehemann eines ihrer seinerzeitigen Stammlokale zu besuchen. Dort trifft sie dann „zufällig“ ihren ehemaligen Kunstlehrer und die Geschichte nimmt ihren Lauf Richtung Aufarbeitung.



Der Ehemann stolpert nichtsahnend in die aufkeimenden Erinnerungen der beiden, entdeckt die verloren gegangene Liebe zur Kunst (oder auch dem Lehrer?) seiner Frau, die sie für ihn und ein Leben daheim in Dänemark aufgab.

Komödiantische Qualitäten entwickelt der Film, wenn Kristoffer unbeholfen in absurde Situationen stolpert, die ihn bis ins Gefängnis bringen. Die Szene in der Gefängniszelle weist Parallelen zu Jim Jarmuschs „Down by law“ auf, als sich (zu gerne erinnert man sich daran) Roberto Benigni einst im Gebrauch der Fremdsprache wunderbarst verfängt. So auch Kristoffer, der mit seinen Zellenkumpanen Situationskomik hinter Gittern abliefert.

Damit bekommt die Romreise der beiden den bittersüßen Geschmack, der sorgsam gehütete Geheimnisse offenbart und für so manche Überraschung gut ist . Rom, die Ewige, spielt gekonnt ihre Karten, ohne das Blatt zu schnell zu offenbaren.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Film als leichte Sommerkomödie oder doch lieber als Tragikkomödie einstufen soll. Gekonnt inszenierter dänischer Humor am Tiber ist aber allemal zu verspüren …


BELLA ROMA
Regie: Niclas Bendixen
Mit: Bodil Jorgensen, Kristian Halken, Rolf Lassgård
Kinostart Österreich: 25. Juli 2025

Läuft übrigens auch österreichweit im Sommerkino
19.07. Wels - Programmkino Wels
23.07. Freistadt Braunberg - Localbühne
23.07. Linz - Moviemento
25.07.  St. Pölten - Cinema Paradiso
25.07.  Baden - Cinema Paradiso
25.07.  Villach - Filmstudio
26.07.  Klagenfurt - Neues Volkskino
28.07.  Klosterneuburg - Stadtgemeinde
04.08.  Freistadt Hotel Feingold - Localbühne
16.08.  Freistadt Salzgasse - Localbühne


Trailer

 

 

 

 

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Italienischer Film - Neu im Kino
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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

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Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.