Vermouth di Torino - IM WEINBERG GEBOREN

Autor: Martin Martschnig am 11.03.2021

Vermouth di Torino
"IM WEINBERG GEBOREN ..."



Mit diesen Worten beginnt Fulvio Piccinino seine blumige und alle Geschmacksknospen sensibilisierendes Intro zur Produktion eines traditionellen Vermouth di Torino ...

Kurz vor Sommerbeginn gibt es in Turin Grund zum Feiern. Am 14. Juni 1991 kam es zur Eintragung der geografischen Herkunftsbezeichnung „Vermouth di Torino /Vermut di Torino“ womit so etwas wie der 30. Geburtstag eines Genussproduktes ansteht, das wohlgemerkt auf 300 Jahre Tradition in der Stadt verweisen kann. Die wohltuende Wirkung wurde schon am Hof des Herzogtums Savoyen geschätzt!

Anfangs war dieses in den letzten Jahren wieder modern gewordene Lifestylegetränk als pharmazeutisches Produkt zur Magen- und Darmstimulanz nur in Apotheken erhältlich. So um 1740 erarbeiteten die „Liquoristi“ in Turin neue Varianten auf Basis antiker Rezepturen der „Artemisia Absinthium“. So entwickelte man ein typisch piemontesisches Qualitätsprodukt, welches schon bald seinen Siegeszug durch die Welt mit der Route über Frankreich, Spanien und Lateinamerika bis in die USA antrat. Als wichtiger Teil der Cocktailkultur begann die Legendenbildung.



Um 1900 definiert man schließlich mit dem „Vermouth bianco“ den Welterfolg eines zu jeder Tageszeit geschätzten „Cocktails“, der eigentlich ganz einfach zu machen ist. Man nehme hervorragenden Wein aus dem Piemont, womit man schon einmal 75% des Endproduktes in der Flasche hat, setze erlesene Kräuteressenzen in Alkohol an, mische diese unter Beimengung von Zucker mit dem Wein und lasse Reifung ihr Werk tun. So einfach, so kompliziert! - denn die Mischung der Kräuter ist eine hohe Kunst.

Es gibt aber noch einen Grund zum Feiern in dieser schwierigen Zeit. Das Consorzio unter Präsident Roberto Bava hat mit der Registrierung von Marke & Logo des „Vermouth di Torino /Vermut di Torino“ in Italien, der EU, Großbritannien und den USA einen großen Schritt Richtung Promotion und Schutz der Marke und der damit verbundenen Regularien besiegelt.



Achten Sie also zukünftig auf das untenstehende Logo mit dem V inklusive Artemsia Zweig auf der Flasche, damit ins Glas kommt was hineingehört. Seit Januar gibt es fünf neue Mitglieder, womit sich derzeit 22 Produzenten als Werbebotschafter eines Turiner Meisterwerkes in aller Welt um die Gewinnung weiterer Genießerherzen bemühen – und das auf magenschonende Art und Weise!

Ob und wie die Feierlichkeiten abgehalten werden, kann aufgrund der Pandemie noch nicht bestätigt werden. Leider ist der Vermut di Torino nicht als Impfstoff zugelassen. Fürs Seelenheil ist ein Glas dieser traditionellen Kostbarkeit aber äußerst empfehlenswert.

Ihr Genussdoktor ohne Titel
Martin Martschnig





Folgende Produzenten seien für die Heimapotheke vom Consorzio empfohlen:
Amarot, Cav. Antica Torino SRL, Arudi Vermouth & Bitters, Pietro Bordiga, Fratelli Branca Distillerie/Carpano, Davide Campari/Cinzano, La Canellese, Giulio Cocchi, Compagnia dei Caraibi Distilleria Santa Teresa dei F.lli Marolo,, F.lli Gancia & C., Gruppo Italiano Vini, Martini & Rossi, Valsa Nuova Perlino, Del Professore, Antica Distilleria Quaglia, Giacomo Sperone, Torino Distillati, Tosti1820, Turin Vermouth. Vico Luigi and Cooperativa Erbe Aromatiche di Pancalieri

 

Zum Abschluss 8 Minuten Pandemiauszeit:
(derzeit leider nur ohne Untertitel verfügbar







Fotoquelle:
Corsorzio Vermouth di Torino / Vermut di Torino


Stichwort:
Italienische Weine, Spumante, Spirituosen & Weinführer
Kategorien:
mipiace.at

Mipiace.at Christoph Cecerle

mipiace.at

Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.