Buchvorstellung: Mike Markart - Venezianische Spaziergänge

Autor: Martin Martschnig am 14.06.2023

Buchvorstellung: Mike Markart - Venezianische Spaziergänge
METAPHERNREGATTA IM ACQUA ALTA

Man könnte der Verlockung erliegen, beim Betrachten des Inhaltsverzeichnisses an eine Art Reiselektüre für Venedigkenner zu glauben. Das dem nicht so ist, wird einem schon bei der Passeggiata 1 klar. Mike Markart liebt als selbst "Zuagrasta" sein Venedig, mag aber keine, oder sagen wir nicht alle, Touristen. Verständlich, allerdings mit einem „Aber“ behaftet.



Mit Stadtentdeckern, Gassenerkundern oder „ehrlichen Romantikern“ könnte er vielleicht. Doch am liebsten zieht er alleine durch die Gassen entlang der Kanäle, quert nicht jede Piazza oder genehmigt sich ein Glas Wein in einem Bacaro. In seinen 27 Spaziergängen durchlebt er alle nur erdenklichen Stimmungen, versucht diesen poetisch Herr zu werden. Womit sich dieses Buch stark von den Schilderungen eines Wolfgang Salomon unterscheidet, der mehr zum Entdecker/Abenteurer neigt.



Mike Markart frönt da schon eher seiner Liebe zu Bildkonstruktionen, die wortgewordene Pinselstriche eines Salvador Dali sein könnten.
Zitat (S. 125): „Die Vaporetti, die im Traum des träumenden Ortes die Wasserläufe und die Lagune befahren, erfreuen sich daran, ohne Menschen zu sein. Sind jetzt übermütige Wesen ohne Auftrag. Wie verspielte Kinder toben sie entfesselt geradeaus und quer.“

Anders gesagt, man begibt sich so manches Mal auf eine Regata Storica der Metaphern. Oder stiefelt mit ihm gedankenverloren durchs Aqua Alta, in dem er sich besonders wohlzufühlen scheint. Wie sie sicher schon bemerkt haben: ich weiß noch nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Macht nichts. Daher lesenswert.

Vielleicht sollte ich mit Herrn Makart auf einen Ombra mit ein paar Cicchetti gehen ...



Mike Markart
VENZIANISCHE SPAZIERGÄNGE
Edition Keiper
Erscheinungsdatum: Feber 2023

 

 

Fotoquelle
Verlag Edition Keiper

 

 

 

 

 

 

Stichwort:
Reiseführer, Reiselektüre & Lokalführer Literatur - Prosa - Krimi
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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

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Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.