Ennio Morricone - Der Maestro

Autor: Pressemeldung Filmladen am 21.12.2022

Dokumentarfilm von Giuseppe Tornatore
ENNIO MORRICONE - DER MAESTRO


Ein Film wie eine Symphonie: Oscar®-Preisträger Giuseppe Tornatore (CINEMA PARADISO) widmet seinem Freund und Wegbegleiter Ennio Morricone einen monumentalen Dokumentarfilm. ENNIO MORRICONE – DER MAESTRO lässt den legendären Komponisten, der kurz nach Fertigstellung verstarb, in berührenden Interviews auf sein unvergleichliches Lebenswerk zurückblicken, das über 500 Filmkompositionen umfasst.

Aber auch Hollywood-Größen wie Clint Eastwood, Quentin Tarantino und Hans Zimmer, sowie Musiker*innen wie Bruce Springsteen, Zucchero und Joan Baez lassen den Maestro in ihren persönlichen Erinnerungen lebendig werden. Sie alle erzählen die Chronik einer langen Karriere von einzigartiger Schaffensbreite, die Morricone für viele auf eine Stufe mit den ganz großen Komponisten der Klassik stellt.

Giuseppe Tornatore und Ennio Morricone verband eine fast vierzigjährige, innige Freundschaft. Mit ENNIO MORRICONE – DER MAESTRO macht der Regisseur den größten Filmkomponisten aller Zeiten endgültig unsterblich.



Ennio Morricone: Der Meisterkomponist
Ennio Morricone wurde 1928 als Sohn eines Jazztrompeters in Rom geboren. Seit seiner Kindheit war er fasziniert von Musik. Beruflich träumte er allerdings von einer Karriere als gut situierter Arzt – bürgerliche Flausen, die ihm sein Vater jedoch schnell ausreden konnte. Stattdessen studierte der junge Morricone am Konservatorium von Santa Cecilia Trompete und Chormusik. Nach seinem Abschluss begab er sich bei seinem musikalischen Ziehvater Gottfredo Petrassi in die Komponistenausbildung. Nachdem er diese abgeschlossen hatte, kam er über eine Anstellung bei der staatlichen Rundfunkanstalt Radiotelevisione Italiana zur Filmmusik.

Eine glückliche Fügung des Schicksals – wurde aus dem jungen Ennio Morricone doch der wohl einflussreichste Komponist in der Geschichte des Kinos. Morricone pflegte für viele Jahre die so genannte „absolute Musik“ von der Filmmusik zu trennen. Später hob er diese Trennung auf und sorgte für eine diskrete Oszillation zwischen beidem. Als erster verstand er die Filmmusik nicht als ein von klassischer Orchestermusik entkoppeltes und für viele seiner Berufsgenossen untergeordnetes Genre. Morricones Kompositionen funktionieren auf der Leinwand ebenso wie im Opernsaal. Sein Stil, mit Musik Geschichten zu erzählen und lebendig zu machen, steht dem der großen Meister der Klassik in nichts nach. Mit seinen Symphonien hob er die Kunstform Kino auf eine neue Stufe und etablierte die orchestrale Musik als tragenden Pfeiler des Films. Er wurde zu der Schlüsselfigur für die Filmmusik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunders.



Ennio Morricone erfand die Filmmusik als Bestandteil einer immersiven, cinematographischen Erfahrung. Ihm ging es nicht in erster Instanz um die Melodie, nicht um Illustration, nicht um Untermalung einer Szene. Seine Stücke etablieren eine eigene Logik und funktionieren dabei dennoch innerhalb der Soundscape des Films. Seine Kompositionen sind audiovisuelle Narration, die mit verschiedenen Filmmusikgenres experimentieren. Charakteristisch für seine Musik ist die elementare Rolle, die Morricone der Klangfarbe zuweist. Die Klangfarben der Stimmen und der Instrumente bilden die Struktur der Komposition. Daraus schöpft seine Musik die Kraft, einen eigenen Klangraum herzustellen.

Morricones Arbeit bedeutete nichts weniger als eine Revolution im Bereich der Filmmusik. Als erster führte er moderne Reproduktionstechniken wie mehrspurige Aufnahmen in die Filmkompositionen ein. Der bekannte Filmmusikwissenschaftler Sergio Miceli sah bei ihm eine „modulare Konzeption“ am Werk, bei der musikalische Einheiten ringförmig wiederholt werden. Es entsteht eine ganz eigene „filmmusikalische Dramaturgie“ (Sergio Miceli), bei der eine oft konventionelle Harmonie in scharfen Gegensatz zur experimentellen Klangfarbe gebracht wird.



Sein Leinwand-Debüt als Filmkomponist feierte er mit Luciano Salces Film IL FEDERALE (Zwei in einem Stiefel, 1961). In Morricones Filmografie versammeln sich im Lauf der Jahre über 70 preisgekrönte Filme von Regie-Legenden wie Quentin Tarantino, Barry Levinson, Terrence Malick oder Dario Argento. Jahrzehntelang prägte er mit seinen Kompositionen die Filmwelt in Italien, Frankreich und Hollywood.

Seit ihrer gemeinsamen Schulzeit verband Ennio Morricone und Sergio Leone eine lebenslange Freundschaft. Der Regisseur engagierte ihn 1964 für seinen ersten Italo-Western FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR. Morricones Soundtrack für den letzten Teil der „Dollar-Trilogie“, SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, gilt als eine der herausragendsten Filmmusiken der Kinogeschichte. 2009 wurde sie in die „Grammy Hall of Fame“ aufgenommen. Mit seiner Arbeit inspirierte er Werke unzähliger Komponisten und Musiker, darunter Hans Zimmer, John Williams, die Dire Straits, Muse, Metallica oder Bruce Springsteen.



Ennio Morricone schrieb avantgardistische Konzertmusik, Avantgarde-Jazz, elektronische Musik und sogar Variationen von Popmusik. Er komponierte Musik für Schauspielbühnen, Tanz- und Revuetheater, schrieb für Radio und Fernsehen beinahe seit den Gründungstagen des Rundfunks.

In seiner 60-jährigen Karriere komponierte Ennio Morricone über 500 Soundtracks für Filme und Serien, schrieb über 100 klassische Werke und verkaufte mehr als 70 Millionen Tonträger.

2007 wurde ihm von der Academy der Ehrenoscar® für seinen „großartigen und facettenreichen Beitrag zur Kunst der Filmmusik.“ 2016 erhielt Morricone den Oscar® für seine Komposition zu Quentin Tarantinos THE HATEFUL 8.


Kinostart
22.12.2022



FILMOGRAFIE (Auszug):
2016 THE HATEFUL 8
2015 EN MAI, FAIS CE QU’IL TE PLAÎT
2013 THE BEST OFFER – DAS HÖCHSTE GEBOT
2009 BAARIA – EINE ITALIENISCHE FAMILIENGESCHICHTE 2007 TUTTE LE DONNE DELLA MIA VITA
2006 DIE UNBEKANNTE
2002 RIPLEY’S GAME
2000 MISSION TO MARS
2000 DER ZAUBER VON MALÈNA
1998 DAS PHANTOM DER OPER
1998 DIE LEGENDE VOM OZEANPIANISTEN
1997 U-TURN – KEIN WEG ZURÜCK
1997 LOLITA
1995 DER MANN, DER DIE STERNE MACHT
1994 EINE REINE FORMALITÄT
1994 ENTHÜLLUNG
1991 BUGSY
1990 HAMLET
1990 ALLEN GEHT’S GUT
1988 CINEMA PARADISO
1987 CONTROL
1987 DIE UNBESTECHLICHEN
1986 MISSION
1986 RED SONJA
1984 ES WAR EINMAL IN AMERIKA
1982 DER MAULWURF
1981 DER PROFI
1980 NOCH EIN KÄFIG VOLLER NARREN
1978 EIN KÄFIG VOLLER NARREN
1978 IN DER GLUT DES SÜDENS
1976 1900
1975 DER RICHTER UND SEIN HENKER
1975 NOBODY IST DER GRÖSSTE
1974 DER ANTICHRIST
1974 DAS NETZ DER TAUSEND AUGEN 1974 VERBANNT
1973 MEIN NAME IST NOBODY
1973 DIE SCHLANGE
1972 EIN ACHTBARER MANN
1972 DAS ATTENTAT
1972 TODESMELODIE
1971 DER COUP
1971 DIE NEUNSCHWÄNZIGE KATZE
1970 DAS WESPENNEST
1969 AMERICAN ROULETTE
1968 SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD 1968 LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG 1967 ARABELLA
1966 ZWEI GLORREICHE HALUNKEN 1966 FEUERTANZ
1965 FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR
1964 FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR
1963 DIE BASILIKEN
1962 ZWEI IN EINEM STIEFEL



Stichwort:
Italienische Musik - Filmmusik
Kategorien:
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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.