Genusspartie mit Balsamico, Lambrusco & Parmigiano
Die Gegend zwischen Modena und Bologna kann, nein, muss man als Genussreich bezeichnen. Neben Hochkultur mit Pavarotti, Motorenkultur mit Ferrari und Ducati lebt man hier kulinarische Hochkultur mit Parmigiano, Lambrusco, Aceto Balsamico, Prosciutto, Tigelle, unzähligen gefüllten Pastavarianten ...
Castelvetro liegt eingebettet in diese Genusslandschaft und bietet sich wunderbar als Ausgangspunkt für Feinschmeckerreisen an. Als Unterkunft nehme ich in diesem Fall ein in der kleinen Altstadt gelegenes Boutique Hotel eines Brüderpaars. Die sechs Zimmer überraschten mich in Sachen Geräumigkeit, man spricht deshalb wohl besser von Suiten. Die hervorragend bekochte Trattoria im Parterre ist Fixpunkt für eines der Abendessen der maßgeschneiderten Genusspakete. Für Weinliebhaber sei der der gut sortierte Weinkeller erwähnt!
Bitte geben Sie dem Lambrusco eine zweite Chance!
Was in den 1980er-Jahren in unsere Landen importiert wurde, hat wenig mit dieser Weinkultur zu tun. Dieser Wein passt ganz unglaublich zum Prosciutto di Parma und der nicht ganz leichten Regionalküche.
Eine Region, die es noch zu entdecken gilt, zumal die meisten von uns sie nur am Weg in die Toskana queren ohne lang zu verweilen. Lassen Sie sich überraschen, gerne stelle ich Ihnen eine Genussreise mit Wein, Kulinarik und einer Privatführung in einer der nahen Kulturstädte zusammen.
Genussreise Provinz Modena: Die Programmmöglichkeiten
Für Ihre ganz individuelle Genussreise in die Emilia können Sie aus einer Vielfalt von genussfördernden Aktivitäten wie Privatführungen, Verkostungen, Abendessen oder den Besuch von Genusshandwerkern wählen.
Ein erster Überblick als Basis der Qual der Wahl:
- Abendessen mit oder ohne Weinbegleitung in der toll bekochten Trattoria des Hauses
- Mittag- oder Abendessen mit oder ohne Weinbegleitung in ausgesuchten Landgasthäusern der näheren Umgebung
- Privatführungen mit Verkostung bei verschiedenen Winzern (Lambrusco, aber nicht nur, auch Sangiovese, Trebbiano und Pignoletto locken!)
- Führung und Verkostung bei einerm Parmigiano Reggiano Produzenten bei Modena
- Führung und Verkostung bei einem Bio-Parmesanerzeuger, der in einer seiner "Scheunen" einen beachtliche Privatsammlung an historischen Fahrzeugen italienischer Provenzienz hat!
- Führung mit Verkostung in einer Acetaia (Aceto Balsamico) mit Geschichte in Fußdistanz oder als Familienbetriebe knapp außerhalb von Castelvetro
- Modena - Privaführung in deutscher Sprache mit oder ohne Abstecher in die Markthalle - 3h
- Bologna - Privatführung in deutscher Sprache (auf Wunsch mit Thema) - 3 bis 6 h einplanen oder mit Shopping verbinden
- Parma - Privatführung in deutscher Sprache - 3h
- Tipps in Sachen Ferrari (Casa Enzo, Galleria Ferrari, etc.)
- Besuch des Luciano Pavarotti Museums in dessen Wohnhaus - (arbeite gerade an einem Paket mit Privatführung, also auf Wunsch bitte nachfragen).
- Privatführung historische Rennwagensammlung in Modena oder bei Lamborghini oder Ducati oder ...
- Tageweise eine Reiseführerin in deutscher Sprache für den sprachlichen Support bei den Genusshandwerkern und in den Kunststädten.
Kombitipp für die komplette Genussreise:
Kombinieren Sie 3 oder 4 Nächte in der Provinz Modena mit 3 oder 4 Nächten in der im nahen Piemont oder auch im Veneto - ohne weite Wege zu haben!
Termine und Preise
März - November gemäß Ihren Wunschdaten
Programmbeispiel "Lambrusco, Aceto Balsamico & Parmigiano"
(kann beliebig abgeändert, verlängert, verkürzt, also maßgeschneidert werden)
- 3 Übernachtungen im Doppelzimmer Suite mit Frühstück
- 1 Abendessen mit 3 Gängen mit kleiner Weinbegleitung (2 Weine) im Ristorante des Hauses
- 1 Besuch bei einer modernen Acetaia / Winzer mit Verkostung derer Weine und Aceto Balsamico Variante mit Parmesan & Foccaccia mit Prosciutto
- 1 Privatführung mit Verkostung in einem Lambrusco-Weingut (engl.)
- 1 Privatführung Modena in deutscher Sprache (3h)
- 1 Privatführung bei einem Parmesanproduzenten mit Verkostung
Preis pro Person im Doppelzimmer
€ 595
Nicht im Preis inkludiert
- Anreise und Transfers vor Ort (erfolgt im eigenen PKW)
- Ortstaxe (direkt bei der Unterkunft zu bezahlen)
- Trinkgelder und Eintritte in Museen während der Führung
- Storno- oder Reiseversicherung
Andreas Essl & der Lambrusco
Die Emilia ist eine der großen Unbekannten der italienischen Weinwelt. Schuld daran hat und das mag durchaus paradox klingen, einer der bekanntesten Weine Italiens, der Lambrusco. Der treibt vielen den kalten Schweiß auf die Stirn. Mit ihm verbinden sich klebrige Süße, Kopfweh und schale Morgenstunden. Bei Lambrusco fallen sogar klassische Weisheiten wie die, dass man über Geschmack nicht streiten kann. Und die Daten scheinen den Skeptikern recht zu geben. Auf 10000 Hektar Rebfläche werden sagenhafte 160 Millionen Flaschen Lambrusco produziert, deren Besitzer sich der Diktatur des Immer-billiger beugen und damit in Kauf nehmen, dass eine lange Tradition ausgelöscht wird.
Denn Lambrusco hat Geschichte. Zwar war er für die Bauern der Region immer nur die Nummer drei hinter Parmesan und Prosciutto, doch gleichsam auch integraler Bestandteil dieses Trios. Man vergor ihn – wie Champagner – in der Flasche, rüttelte ihn per Hand und ließ ihn über ein paar Monate seine Balance finden. Je nachdem ob es sich um Lambrusco Salamino (filigran & rotbeerig), Lambrusco Grasparossa (dunkelfruchtig & kräftig) oder Lambrusco Sorbara (weich & würzig) handelte, tischte man ihn zu Zampone oder Cotecchino, Culatello oder Cappelletti oder all den anderen Schweinereien auf, mit denen die emilianische Küche längst berühmt geworden ist.
Dass selbst Massimo Bottura, Italiens bester Koch mit Sitz in Modena, in seiner Osteria Francescana heute wieder Lambrusco zu seinen 3 Hauben-Kreationen serviert, liegt daran, dass sich ein gutes Dutzend Winzer auf oft mikroskopischen Flächen und in mühsamer Handarbeit daran gemacht hat, die ganzen Vorzüge des roten Sprudels wieder offenzulegen. Ein Trend, den auch der Decanter, Englands Vorzeigemagazin in Sachen Wein, ausgemacht hat und Lambrusco auf die Liste der Entdeckungen für das Jahr 2017 gesetzt hat.
Die Emilia ist aber nicht nur Lambrusco. Im Zuge seiner kleinen aber feinen Renaissance haben sich zudem einige Winzer anderen, oft alten und lokalen Rebsorten angenommen und damit das Spektrum an Stilen in den Weinenklaven rund um Modena und Reggio Emilia um ein paar weitere Dimensionen erweitert.
Artikel aus der Süddeutschen Zeitung aus dem September 2014
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