Backen - Dolci, Tartes und zauberhafte Kuchen - Melissa Forti

Autor: Martin Martschnig am 22.11.2017

Melissa Forti - Backen
AL CAPONE & DIE STÄBCHENPROBE IM TEESALON



Ich habe mir dieses Kochbuch - oder vielmehr Backbuch - obwohl schon zum Herbstanfang erschienen, für die Winterzeit im Blogbereich aufgespart. Auch wenn sich darin zahlreiche sommerlich stimmende Kuchen- und Tortenkreationen finden (Stichwort Zitrone!), ich schreite lieber ans Backrohr wenn die Tage kürzer werden. Da Melissa Forti in Sarzana (unweit der Cinque Terre) einen Teesalon als Treffpunkt für Dolci-in-der-Vita-Suchende betreibt, scheint mir dieser Ansatz nicht so ganz falsch.

Eines vorweg. Man kann nicht alles backen, was in diesem Buch rezeptiert wird. Und das ist gut so! Zumal auch Gaumenschmeichler à la Zabaione, Croccante alle mandorle oder Salame di cioccolato Eingang in die Sammlung süßer Verführungen fand. Das Backbuch ist in drei Teile geteilt und das gleich zwei Mal. Die weitgereiste Backfee unterteilt ihre Rezepte in Dall`Italia (Rezepte aus ihrer Heimat), Dal Mondo (Rezepte aus aller Welt) und Da Melissa (die persönliche Sammlung). 



Die zweite Dreiteilung "passiert" beim Rezept selbst und macht dieses Buch für mich besonders sympatisch. So findet man in der linken Spalte stets ein Intro mit der Geschichte zum Rezept. Dies kann ein geschichtlicher Abriss, eine persönliche Begegnung oder eine Kindheitserinnerung sein. Darin sehe ich das besondere, da sehr persönliche Extra. Wenn sie von ihrer Kindheit in Rom erzählt, nimmt sie uns mit auf auf eine kleine kulinarische Reise durch die Ewige. Fast schon eine Kurzgeschichtensammlung, die für sich ein Buch ergäbe.

Die mittlere Spalte ist für die Zutaten reserviert, während rechts die Zubereitung ausführlich und verständlich aufbereitet ist, gute - das Heimbäckerleben erleichternde - Tipps inklusive. Die Nachbackbarkeit ist damit gegeben. Natürlich kann ein Backbuch immer nur Varianten von Keksen, Kuchen und Torten skizzieren, bäckt doch jede Nonna weltweit ihr kleines Geheimnis mit. Die passionierte Bäckersfrau geht noch einen Schritt weiter und verbindet Tradtion mit Moderne, wandelt ein wenig ab und lässt so ihre Welt entstehen.

Melissa Forti ist eine Autodidaktin, wuchs in Rom auf, lebte 2 Jahre lang in den USA und bereiste den Rest der Welt, immer Ausschau nach Kochbüchern haltend. Auf den Kuchen kam sie während ihrer zahlreichen Aufenthalte in London. Neben ihrer Heimat Italien spielt Frankreich eine schmackhaft tragende Rolle im Backformformat.





Diese Reisetätigkeit spiegelt sich in den außerordentlich schönen Bilderwelten des Buches wieder. Mit Danny Bernardini (Fotograf) und Massimo Zannoni (Grafiker) hat sie Seelenverwandte für dieses Projekt gefunden. Ergebnis ist eine Art kolonialer Shaby Chick in eleganter Opulenz, die dieses Backbuch zum Weggefährten für lange Winterabende macht.

Sollte man zwecks Überprüfung der wahren Machbarkeit der Rezepte die Dame vor Ort besuchen wollen, so empfiehlt sich beim nächsten Urlaub ein Abstecher nach Sarzana, einer Kleinstadt die zudem eine nette Kulisse für einen Verdauungsspaziergang danach bietet ...
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Kaufbar bei:
Im gut sortierten Buchhandel oder bei meinem Lieblings-Kochbuchladen in Wien:

Babettes
Schleifmühlgasse 17
1040 Wien

Oder online in deren gut sortierten Webshop:
Melissa Forti - Backen

 

Fotos:
Prestel Verlag 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.