Colombe von Cova

Autor: Martin Martschnig am 29.01.2015

Colombe von Cova 
VIER TAUBEN FÜR EIN HALLELUJA

Colomba classica von Cova in Wien bei Sapori e delizie

Obwohl mitten in der Fastenzeit befindlich, muss sich der italienhungrige Liebhaber von süßen Verführungen schon eiligst auf die osterbedingte Landung der Tauberln (Colombe) aus dem kulinarisch gelobten Land vorbereiten. Genau aus diesem Grund stellte ich mich als Vorverkoster einer Verkostung von Colombe, die am morgigen Donnerstag in Wien bei Sapori e delizie verkostet werden. 

Seit 1930 produziert G.Cova & C. in der Viale Monza in Milano Dolce Vita mit Hefeanteil, die "Panettun de Milan". Unbestritten einer der Botschafter der Pasticceria milanese in aller Welt, wie auch steter Innovator dieser traditionsreichen Mehlspeis'. Name und Marke G. Cova & C. bürgen zudem für vorzüglichen Torrone, schokoladig inspirierte Gaumenträumereien oder Marrons Glaces. Alten Rezepturen und der Glaubwürdigkeit verpflichtet achtet man penibel und respektvoll auf die Fortführung der Tradition. Mögen technische Innovationen eine schnellere und teilweise auch verbesserte Produktion erlauben, die hohe Qualität der Zutaten und deren trotz alledem zeitintensive Verarbeitung bleiben unantastbar.

Doch zurück zur optimalen Ostervorbereitung und meinen gestrigen, ersten Einblicken in Covas Welt der Colombe, die man niemals Panettoni nennen sollte! Wenngleich die Machart ähnlich ist, so gibt es doch feine Unterschiede. Sapori e delzie hat dieses Jahr vier Varianten, von der Classica bis zur Goccenere mit Schokoladestücken im Programm. Dazu noch eine Vielfalt von liebevoll gestalteten Verpackungsideen, die so nur einem italienischen Osterhasen einfallen können. Geschmack mit Design ...

Bei der Vorverkostung gab es für mich so manche Überraschung. War die Colomba all`Albicocca zwar in der Flaumigkeit ansprechend, so verwirrte die ein wenig neutrale Geruchswelt und konnte trotz wunderbarer Mandelkruste nicht ganz überzeugen. Ganz anders kam edie Colomba Classica daher, deren Duft äußerst frisch, beinahe schon frühlingshaft anmutete. Leichte Orangenaromen wußten zu verzaubern, ein echter Klassiker eben. 

Nicht schlecht staunten wir allerdings bei der Colomba senza canditi, die wie gemacht für all jene scheint, die am weit verbreiteten "Ich-will-keine-kandierten-Früchte-Trauma" leiden. Eine unglaublich vanillige Duftnote kombiniert mit einer äußerst flaumigen Konsistenz, dann noch das Mandelkrusterl - wir hatten Probleme dem weiteren Zugriff auf diese Taube zu widerstehen! Probierten Sie mit Espresso und Süßwein, dachten an die Begleitung durch einen Moscato d`Asti oder auch Prosecco Extra Dry,  waren hingerissen und entrissen dem Kostteller noch so manches Stück. Da konnte die Colomba Goccenere nicht mehr dagegenhalten, obwohl mit reichlich Schokoladenstücken gefüllt bzw. umhüllt waren wir von der scheinbar makellosen Vortaube zu sehr eingenommen.

Wichtig - hier macht sich ein Unterschied zum Panettone bemerkbar - bitte lassen Sie die Colomba nicht lange in Freiheit (sprich: außerhalb von Verpackung oder Kuchenglocke) und servieren Sie sie zeitnah zum gedachten Verzehr. Die Flaumig- bzw. Saftigkeit verfliegt im Halbstundentakt, ist halt doch ein Tauberl ...

Kauf- und verkostbar bei:
Sapori e delizie
Landstraßer Hauptstraße / Ecke Seidlgasse
1030 Wien


Quellenverweis: Foto und Video von G.Cova & Co. 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.