DIE ITALIENISCHE ART
oder wenn Musik ein Bild kreiert und zum Film wird
Die italienische Art ist das Porträt eines der berühmtesten und weltweit renommiertesten Orchester Italiens: des Orchestra Nazionale di Santa Cecilia. Aber es ist auch mehr: Es ist die Geschichte einer höchst speziellen und einzigartigen Weise, Musik zu interpretieren, die Welt wahrzunehmen, zu leben und mit Problemen umzugehen. Schließlich ist es die Erzählung von einer bestimmten Art zu sein: einer italienischen Art.
Die italienische Art ist die Geschichte eines der renommiertesten Orchester der Welt, angereichert durch Archivaufnahmen aus den letzten dreißig Jahren von den großen Dirigenten, die auf dem berühmtesten Podium Roms gestanden haben. Heute gehört dieser Posten Sir Antonio Pappano, einem Angloamerikaner mit Beneventer Wurzeln, der auf dem Podium des Orchestra Nazionale di Santa Cecilia einen essentiellen Teil seiner italienischen Ursprünge wiedergefunden hat.
Die Handlung des Dokumentarfilms, einer Produktion der Alpenway Media Production GmbH unter der Regie von Angelo Bozzolini, entfaltet sich lebhaft und zeigt, wie eine große Aufführung projektiert und umgesetzt wird, wie sich der Klang von der ersten Probe an bis zum Schlussapplaus des ausverkauften Saales entwickelt, was mit den Musikern vor sich geht, bevor sie die Bühne betreten, und wie die Interpreten am Ende eines Konzerts die Spannung abbauen.
Mit den persönlichen Geschichten der Orchestermitglieder und ihres Dirigenten, die auch an den Orten ihrer Herkunft gefilmt werden, gibt Die italienische Art dem Zuschauer Einblicke in eine faszinierende und für gewöhnlich verborgene Welt. Gleichzeitig erzählt er von einer nationalen Institution, von einer historisch einzigartigen Entwicklung, von einem Herangehen ans Leben, das für ein in aller Welt geliebtes, oft aber missverstandenes, manchmal in seinen übersehenen Mannigfaltigkeiten geradezu unbekanntes Land charakteristisch ist.
Wie kommt man dazu, klassische Musik zu machen?
Welche alltäglichen Kräfte erfordert dieser Beruf?
Was für eine besondere Beziehung pflegt jeder Interpret zu seinem Instrument?
Was erlebt er auf der Bühne?
Wie lässt sich die Verwandlung der größten Spannung während des Konzertes in überbordende Fröhlichkeit nach der Aufführung erklären?
Auf diese Fragen antwortet der Dokumentarfilm mit einer großen, mitreißenden, vielstimmigen Erzählung. Neben dem Hauptthema der Erzählung ruft er die Präsenz einiger der besten Solisten und Orchesterdirigenten der Welt auf, gesammelt während ihrer Zusammenarbeit mit dem Orchestra di Santa Cecilia, d. h. mit Italien selbst. Es werden diese Momente sein, in denen die „innere" Lebensbeschreibung des Orchesters von Stimmen der Freunde „von außen" ergänzt wird, von ihren Perspektiven, ihren Gedanken über die italienische Art und über ihr Verhältnis zu diesem außergewöhnlichen Ensemble von leidenschaftlichen Musikern.
Der FIlm unterwegs auf den Festivals der Welt
Vancouver International Film Festival 2013 - weltpremiere
Internationale Hofer Filmtage 2013 - europäische Premiere
Rome Film Festival 2013 - italienische Premiere
Palm Springs International Film Festival - US premiere
Anekdote des Regisseurs
Einer der für mich persönlich intensivsten Momente des Jahres, in dem Die italienische Art produziert wurde, war ein ganz kleiner Umstand, der nur einen Augenblick dauerte und wohl nur mir aufgefallen ist, ein Umstand, in dessen Folge eine ganze Kette von schrecklichen Ereignissen hätte stattfinden können und der doch, nur um wenige Millimeter, den Gang der Ereignisse nicht verändert hat.
Der Umstand war so: Der Film schließt mit einer langen Sequenz, in der Antonio Pappano und Janine Jansen von ihren Zimmern auf die Bühne gehen. Der Staedycam-Operator, der die Sequenz filmen musste, ging sehr schnell, um Maestro Pappano zu verfolgen, der schneller lief als Frau Jansen. Die Geigerin, die bis zu diesem Moment einige Schritte hinter Pappano war und ihrerseits die Kamera auf den Fersen hatte, ging die Treppe zur Bühne hinauf – und blieb plötzlich stehen, um den Saum ihres langen Kleides zu raffen, der sich in den hochhackigen Schuhen verfangen hatte. Der Kameramann folgte instinktiv der Bewegung Pappanos, wobei er die Stufe ausließ, auf der Janine Jansen nicht vorankam: Der eiserne Arm, der die Kamera hielt, hätte beinahe die Stradivari der holländischen Künstlerin erreicht. In diesem Moment, als ich den unendlich kleinen Abstand zwischen dem eisernen Gelenkstück und dem jahrhundertealten Instrument für den Augenblick beobachtete, in dem das erstere sich abmühte, um an letzterem vorbeizukommen und die Gestalt Pappanos im Bild zu behalten, – da dachte ich, dass ich ein Glückspilz sei, und ich verstand, wie manchmal die Zwischenräume der Zeit ganze Leben verändern können.
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The Italian Character - The story of a great Italian Orchestra
Italienischer Film - Dokumentationen