Fiat 500X Sport - Carlito Abarthino

Autor: Chrstoph Cecerle - Mi Piace am 27.11.2019

Fiat 500X Sport
CARLITO ABARTHINO



Fährst du nach Italien, ist stilistisch einwandfreie Garderobe ein Muss, ebenso wie ein Fahrzeug, das dem prüfenden Blick der Concierge standzuhalten hat. Gut, dass einer der ersten in Österreich ausgelieferten Fiat 500X Sport nur darauf wartet, wieder zurück in die südliche Heimat zu fahren.



Ziel ist die Provinzhauptstadt Treviso in der Region Venetien, bis 1866 übrigens im Besitz Österreichs. 1200km über Villach und das Kanaltal in den Süden und retour, ideale Voraussetzungen, um ein Fahrzeug auf der Autobahn, Landstraßen und auch im Stadtverkehr kennenzulernen und ausgiebig zu testen.

Fiat 500X Sport
Der Fiat 500X ist das Erfolgsmodell der Italiener seit 2015. Stilistisch und auch namentlich angelehnt an den Mega-Seller Fiat Cinquecento, angesiedelt aber in der Klasse der Kompakt-SUVs, dem Must-Have eines jeden Autoproduzenten und Boom-Klasse der letzten Dekade. Letztes Jahr wurde der 500X einem umfangreichen Facelift unterzogen, vor allem aber kamen neue Motoren, der 1.0 Liter FireFly Benziner mit 120 PS und natürlich der 1.3 Liter Turbo mit feurigen 150 PS und 270Nm bei nur 1.850 U/min, der meinen „Freccia Rossa" auch gegen Süden treibt. Gekoppelt ist der kleine 1.3 Liter Vierzylinder mit einem DCT Doppelkupplungsgetriebe mit 6 Gängen.




Motor
Downsizing heißt das Motto der Stunde, möglichst wenig Hubraum für beste Verbrauchs- und Abgaswerte, natürlich der Klasse Euro 6Temp. 1.332 Kubikzentimeter lassen bei Traditionalisten der alten Schule aber die Alarmglocken schrillen, Männern wie ich, die Hubraum noch in ganzen Litern bemessen und mit Dezimalstellen (zumindest bei Motoren) auf Kriegsfuß stehen. Fiat hat sich aber über die Jahrzehnte als Königin der kleinen Kubaturen erwiesen, ein Faktum, welches sich tief in die Genetik des Konzerns eingebrannt hat, so wie auch in mein Hirn.



Kleine Kubaturen bringen Fahrfreude und Drehzahlen, die feine Klinge des Chauffeurs. Soweit jedenfalls meine Erinnerung. Rechnen wir nun den Turbo hinzu, kommt ein klassisches Sporttriebwerk heraus, das dem Namen Fiat 500X Sport mehr als gerecht wird. Saft und Kraft in allen Lebenslagen und leichtfügig beim Drehen, was einem an Turbodiesel gewöhnten Fahrer ein Lächeln ins Gesicht zaubert.



Mich erinnert der 1.3 Liter Turbo an die Abarth Triebwerke der 595 und 695 Serien, die ja wirklich der Quell größter automobiler Freude sind. Klarerweise hat der 500X etwas mehr Speck an den Hüften. Mit rund 1.400 kg Leergewicht beträgt der Gewichtsunterschied fast 4 Zentner, aber der Spaßfaktor ist ebenfalls hoch und so rechtfertigt der Fiat 500X den Zusatz „Sport" mehr, als ich das ursprünglich erwartet hätte.

Getriebe
Verwaltet wird Saft und Kraft von einem DCT Doppelkupplungs-Getriebe mit 6 Gängen, welches dem Fahrzeug einen gänzlich unkomplizierten Umgang beschert. Wer gerne schaltet, dem empfehlen sich die Schaltwippen hinter dem Lenkrad, die kurz und knackig zu bedienen sind. Einzig beim Anfahren spürt man kurz den Druckaufbau des Turbos, bis die Cavalli antraben. Alles in allem eine hervorragend gewählte und umgesetzte Motor-Getriebeeinheit, in der sich Komfort und Fahrspaß ideal ergänzen.



Fahren
Der Fiat 500X Sport ist wesentlich komfortabler, als der Name vermuten lässt. Selbst die (optionalen) 19 Zöller 225/45er im Streitwagen-Format und die Tieferlegung des Fahrwerks um 13 mm schmälern den guten Komfort nicht. Der Cinquecento X fühlt sich insbesondere lebendig und wendig an. Die Bedienung ist selbsterklärend gehalten, alles ist dort, wo es sein soll, ohne dass die Bedienungsanleitung zu Rate gezogen werden muss, selbst in Vollausstattung mit allen Assistenzsystemen.

Besonderes Highlight sind die Rauhleder Einsätze des Sportlederlenkrades, welche dir bei jeder Fahrt zuflüstern: „Sport, Sport, Sport...". Vielleicht aber auch nur eine tägliche Mahnung, nach dem Genuss von reichlich Salume, Panchetta und dem allgegenwärtigen Prosecco in Trevisio selbst wieder einmal die Kraftkammer aufzusuchen.



Sauber läuft der 500X Sport über den Wechsel, stabil in den engen und schnellen Passagen hinunter ins Steirische oder auch im Kanaltal. Kurz prüft eine unaufmerksame Lenkerin auf der Wörtherseeautobahn meine Reaktionsfähigkeit und ich die Bremsen des Fiat. Bissig und kraftvoll sind die Eisen, stoisch die Spur, Situation gerettet, nur das Handy liegt irgendwo im Fußraum herum.

Fazit
Die SUVs sind der automobile Leatherman der Neuzeit. Geräumig die Karosserie für mindestens vier und einem Kofferraum voll Prosecco und Raboso. Der Fiat 500X Sport macht hier keine Ausnahme und ist zu Recht einer der meistverkauften SUVs in seinem Segment. Mit dem 1.3 Liter Turbo-Benziner in Kombination mit den DCT Getriebe kommt jetzt aber auch dieses Extra-Quäntchen Spaß ins Spiel, ohne, dass der Käufer oder die Käuferin in irgendeiner Weise Abstriche machen muss. Spaß ohne Reue, weder beim Verbrauch oder bei den Anschaffungskosten, die sich beim Testfahrzeug bei budgetfreundlichen EUR 32.000.- inklusive fast aller erhältlichen Extras einpendelt.



Ich halte den Fiat 500X Sport, nicht nur in diesem Package, für überaus konkurrenzfähig, weil er viele positive Argumente ins sich vereint. Der Fiat ist kompakt und stadttauglich, trotzdem aber geräumig und fesch, und dem Auge sei auch die Farbe „Seduzione Rot" gegönnt, die den 500X Sport zu einem echten Hingucker macht. Trotzdem genießt man hervorragenden Langstreckenkomfort, sowohl was das Geräuschniveau, als auch die Fahrwerksabstimmung betrifft. Und zu guter Letzt ist der Turbo-Benziner ein echter Spaßmacher, der dich täglich mit Freude in den Fiat 500X Sport steigen lässt.

 

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Mipiace.at - Christoph Cecerle

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.