CD-TIPP: Maddalena del Gobbo - Henriette

Autor: Maddalena del Gobbo / Martin Martschnig am 18.08.2016

L'amour immortel – Das Leben der Anne Henriette de Bourbon
MUSIK-TIPP: MADDALENA DEL GOBBO – HENRIETTE

Maddalena del Gobbo - Henriette Cover
Maddalena del Gobbo begibt sich auf eine musikalische Spurensuche ins 18. Jahrhundert, lädt ihre Hörerschaft zu einer Zeitreise in die Welt der Viola da Gamba. Lehnen Sie sich zurück (im Optimalfall erklingt die Musik bereits im Hintergrund) und genießen Sie ein paar an Sie gerichtete Zeilen dieser außerordentlichen Musikerin.

"Liebes Publikum, zuallererst möchte ich mich für Ihr Interesse an dieser CD bedanken. Die Realisierung dieses Projekts war ein Herzenswunsch von mir. Ich hoffe, ich kann Sie für die faszinierende Person der Prinzessin Anne Henriette von Frankreich begeistern: Eine junge Frau, die in ihrem kurzen Leben und nach fast 300 Jahren immer noch durch ihre Erscheinung und ihr Können auf sich aufmerksam macht.

In einer Zeit, wo Frauen nur in seltenen Fällen außer durch etwas Anderes als ihr Aussehen glänzen durften, war sie eine Virtuosin auf der Viola da Gamba und in ihrer Kunst hoch anerkannt, auch von anderen wichtigen Persönlichkeiten ihrer Zeit. Ihr Lehrer, Jean Baptiste Forqueray, widmete ihr beispielsweise seine Pièces de Viole im Jahr 1747, und auch der Komponist und Gambist Louis de Caix d'Hervelois, widmete der begabten Prinzessin das fünfte seiner Gambenbüchern.

Zur Programmauswahl kann ich Ihnen sagen, dass meine Bemühungen darin lagen, Ihnen ein Gesamtbild des kurzen Lebens der von Madame Henriette (wie sie auch genannt wurde) zu vermitteln. Daher umfasst das Programm nicht ausschließlich die ihr gewidmeten Stücken, sondern bildet eher eine Momentaufnahme ihrer Epoche, vielleicht ein Stimmungsbild, und erzählt ihre Lebensgeschichte, wie ich sie mir vorstelle, dass ihre kurze Lebenszeit in Musik darstellt.

Deshalb beginnen wir mit der vierten Suite in a-moll aus dem Quatrième Livre de Pièces de Viole von Marin Marais. Das vierte Buch (1717) erschien kurz nach dem Tod des Sonnenkönigs, Louis XIV (1715). Eine neue Ära war angebrochen. Der König, der 72 Jahre regiert hatte, und welcher, wie kein anderer der Inbegriff des ancien régime verkörperte hatte, war tot. Ein neuer König – noch ein Kind – war plötzlich auf dem Thron, und die Zeiten waren ungewiss. Der neue König war Louis XV, der Vater von Henriette.

Die Prinzessin wurde im Schloss von Versailles geboren und wuchs auch dort auf, das war ihr kleines Universum, mit eigenen Spielregeln und Zerstreuungen.

Die Suite in G-Dur, die aus Stücken des Troisième Livre de Pièces de Viole von Marin Marais zusammengestellt ist, versprüht für mich den Zauber, und die Stimmung des Glanzes und die Eleganz des Schlosses und der Gärten von Versailles. In dieser Musik spürt man, meiner Meinung nach, reine Schönheit, mit einem Hauch von Melancholie. Nehmen Sie zum Beispiel nur das Stück La Guitare, und stellen Sie sich vor, Sie spazieren in den Gärten von Versailles und lauschen einem einsamen Gitarristen, der an einem warmen Sommertag vor sich hin spielt, und dabei vielleicht an seine große Liebe denkt. Diese sind die Bilder, die einem beim Hören dieser Musik in den Sinn kommen können, sie erzählen von den Menschen, dem Palast und vor der Natur in Versailles.

Weiter im Programm finden Sie auch die Grand Suite Pour la Princesse, eine frei zusammengestellte Suite, also eine Sammlung von Stücken verschiedener Komponisten, die in meiner Vorstellung eine Art Erzählung des Lebens von Prinzessin Henriettes ergeben. Sie finden Freude, Liebe, Leid und Tränen, abgeschlossen durch eine der ganz großen Chaconnes der Gambenliteratur: La Morangis ou La Plissay von Jean Baptiste Forqueray, als eine Art Epilog oder sogar Apotheose ihres Lebens.

Ich lade Sie ein, kommen Sie mit uns und lassen Sie sich verzaubern von der Musik der Prinzessin Anne Henriette von Frankreich!"

Maddalena Del Gobbo




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Henriette, The Princess Of The Viol

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

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Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.