Locationcheck im Mai - Veneto & Marken

Autor: Martin Martschnig am 3.06.2013

Reisebericht - Locationcheck Veneto & Marken - Mai 2013

Mitte Mai war es wieder einmal soweit. Kein Regen konnte uns - vorerst - auf den Weg in den Süden stoppen, ging es doch darum, bestehende Partner zu besuchen bzw. neue Kontakte vor Ort zu knüpfen.

B&B als erster Anlaufpunkt
Reisebericht Pension VenetoDoch schon im Veneto wurde uns klar, es könnte eine feuchte Partie werden. Das ausgeklügelte Kanalsystem in der Gegend rund um Treviso führte aufgrund der nicht durch Zurückhaltung glänzenden Wolkenschar zu kleineren Überflutungen von Feldern (O-Ton meiner mitreisenden Liebsten: "Bauen die hier Reis an?") und Landstraßen. Bei der Zufahrt zu unserer ersten Bleibe, dem Rifugio del Poeta (Bild rechts) waren wir knapp daran, den Hausherren anzurufen und zu bitten, uns von der Hauptstraße mit dem Boot abzuholen. Es ging aber noch einmal alles gut und so wurden wir von Mario herzlichst mit einem Glaserl Prosecco im Empfang genommen. Tags darauf schenkten uns ein paar Sonnenstrahlen Zuversicht, wie dereinst Ernest Hemingway, der nach seiner Verwundung am Kriegsschauplatz in diesem Gebäude eine Nacht lang erstversorgt wurde. Ein Haus mit Geschichte und mit einer passenden Weinbegleitung von Mario wird das ganze noch nachvollziehbarer. Mara (seine Frau) "bastelt" einstweilen an unglaublichen Tortenkreationen für besondere Anlässe, aber auch an süßen Verführungen fürs Frühstück. Bei kulinarischen Grundgesprächen kommen wir auch auf die von ihr veranstalteten Kochkurse zu sprechen, die als erste Neuheit zu einem Paket namens "Veneto kulinarisch mit einem Happen Kultur" führen, das ab sofort buchbar ist (Details siehe Link).

Naturpool des BorgoluceLorenzo, die Büffelherde, das B&B und die Ferienwohnungen
Gar nicht weit entfernt fanden wir die ideale Kombi für ein nettes Venetoweekend vor. In Susegana (5km von Conegliano und dem Beginn der Strada del Prosecco entfernt) treffen wir auf Lorenzo, der sich um die Gäste des Borgoluce kümmert. Gemeinsam geht es durch Wald & Wiese hin zu einer Grünoase mit einem kleinen B&B (9 Zimmer) und 4 Ferienwohnungen (für 6 - 8 Leute), Schlossblick inklusive. Das Anwesen umfasst schlanke 1200 ha Land, auf dem man so nebenbei Büffel, Rinder, Prosecco und eine eigene Osteria findet. Das Frühstück wird somit aus dem eigenen Büffelmilchfundus genährt. Das Büffelyoghurt, die Mozzarella und der Prosecco zaubern ein kulinarisches Lächeln auf unsere wolkengeplagten Gesichter, ganz zu schweigen von der Büffel-Pannacotta. Es gibt aber noch viel mehr zu verkosten, die nachhaltig gestaltete Produktion (man ist beinahe energieautark) umfasst noch Olivenöl, Salumi und Prosciutto und Honig. Kochkurse wurden fixiert und so wird es in Kürze auf italissimo.at ein Kurzurlaubprogramm mit all dem inklusive geben. 

Ab in den Süden - Richtung Marken zu Paolo und Manu
Wichtigster Bestandteil meiner Erkundungstour war dieses Mal der Besuch der Marken. Eine Region, die - meiner Meinung nach zu unrecht -  noch im Schatten der großen Reisedestinationen in Italien steht. Ausgangspunkt unserer Touren ist das B&B von Paolo und Manu (ca. 10 km außerhalb von Fano). Es sollte in den nächsten Tagen zu unserer zweiten Familie werden. Gemeinsam mit Freunden angereist, werden wir mit einer Herzlichkeit begrüßt, die weit über Gastfreundschaft hinausgeht.

Kochen mit Paolo, Manu und IvanaDie Folge sind gemeinsame Abendessen, Kochkurse mit Ivana (einer befreundeten Köchin) und ein Ausflug zu einer Olivenöl- und Weinverkostung in der näheren Umgebung. Hier stimmt einfach alles und das zu einem tollen Preis. Die Zimmer sind brandneu und haben ohne Übertreibung 4****+ Niveau, wurde das B&B doch erst im letzten Herbst eröffnet und das Frühstück wird mit frischen Früchten vom eigenen Agriturismo liebevoll serviert. Der Swimmingpool bietet eine Aussicht über das Hügelland und ist von 500 Rosmarinsträuchern umrandet, dazu noch 250 Olivenölbäume und eine wunderbare Ruhelage. Pakete mit Kochkurs, Verkostungen und einer Stadtführung der besonderen Art in Fano folgen in Kürze!

Pesaro Strada PanoramicaKulinarische und weintraubenhältige Entdeckungen
Mit Tipps von Paolo und einer Freundin vor Ort ausgiebigst versorgt machten wir uns eine Woche lang auf die Suche nach der (enogastronomischen) Seele der nördlichen Marken und wurden dauerfündig. Egal ob beim Brodetto (eine Art Fischpfanne) oder der Moretta (einem traditionellen Fischergetränk) in Fano, bei Weinen à laLacrima di Morro d`Alba oder dem leichten Bianchello - die Marken haben uns gut umsorgt - und stets mit einer ganz außerordentlichen Gastfreundschaft. Nicht zu vergessen die landschaftlichen Reize, die Steilküste mit ihrer Strada Panoramica zwischen Pesaro und Cattolica und die kulturelle Krönung durch Urbino. Unterkunftsmäßig wurde ich noch mehrmals fündig, sodaß in Kürze ein B&B inmitten eines Weinberges, eine Pension mit Wirtshauskultur und eine weitere Ferienwohnung online gehen werden.

Der Rückweg mit einem Venetostopp
Da uns der Rückweg ohne Zwischenstopp als genussfeindlich erschien, konnten wir nicht umhin, dem Veneto einen weiteren Besuch abzustatten. Dieses Mal quartierten wir uns im Sweet Hotel in Longa di Schiavon ein, das ich vor kurzem als optimale Ausgangslage für die sternförmige Erkundung dieses Teils des Veneto auserkor. Weniger Kilometer entfernt tauchten wir an einem endlich sonnigen Sonntag in den Trubel des Kirschenfestes in Marostica ein, dass ja am ehesten noch für die alle zwei Jahre stattfindende"Schachpartie in Lebensgröße" bekannt ist. Nicht weit davon wurde ich in Sachen außerordentliches Weingut mit ebensolcher Osteria und der Möglichkeit von Kochkursen fündig. Eine Wirtsfamilie verlagerte vor wenigen Jahren ihre Tätigkeit von Bassano in das nahegelegene Hügelland, keltert nun hervorragende Weine, züchtet das Fleisch für Osteria und wird so in Kürze Basis für ein kulinarischen Tagesprogramm. Erica - die Köchin - verarbeitet die Saisonen und ihre Zutaten zu einer schmackhaften Bestandsaufnahme der Küche des Veneto, was auch in den Kochkursen einfließen wird.

Nun beginnt die Arbeit an den neuen Programmen, die so eine Reise mit sich bringt und die Ihnen in Bälde schon kulinarische Einblicke in diese zwei Regionen ermöglicht. Es würde mich freuen, dürfte ich Sie so zu einer Reise nach Italien verführen.

 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.