Pesto Cuori di carciofo von Pesto Puglia

Autor: Martin Martschnig am 21.01.2015

Pesto Cuori di carciofo von Pesto Puglia
DA WAR DIE BACHFORELLE GANZ SCHÖN ARTISCHOCKIERT!

Forelle mit Pesto di carciofi aus Apulien

Bei einem Streifzug durch mit italienischer Feinstkost bestückte Läden in Wien stieß ich Anfang dieser Woche auf ein nicht alltägliches Pesto. Paolo Cancro importiert seit kurzem außergewöhliche Pestovarianten eines kleinen Genusserzeugers aus Vieste in Apulien und da fiel mir sofort das Pesto Cuori di carciofi auf. Ich fühlte mich artischockt und konnte nicht anders als es in meine Verkostungsküche zu schleppen. 

Was drinnen ist, ist schnell erklärt: 70% Carciofi plus Mandeln, Olivenöl, Grana Padano DOP, Salz, Oregano und Zitronensaft. Sonst nix, also keine Coloranti oder gar Conservanti. Dies bedingt eine "Rucki-Zucki-Verarbeitung" der Zutaten, wunderbar im Slogan von Pesto Puglia "Dall`orto alla tavola" verpackt.

In der Küche habe ich mir zweierlei Beimischung ausgedacht. Als Basis und doch schon erste Reifeprüfung gilt wohl die Zubereitung einer Pasta (hier gab man mir dankenswerterweise Pasta von Casa Barone aus Gragnano mit auf den Weg). Eine im Olivenöl kurz angeschwitzte Knoblauchzehe war mir erlaubt worden, ansonsten nur ein wenig des Nudelwassers, das im bereits von der Kochstelle genommenen Topf mit dem Pesto auf die Pasta wartete. Eine halbe Drehung frischen Pfeffer als Toping und raus damit - oder vielmehr rein damit. Trotz Pasta aus Kampanien - leider waren keine Orecchiette verfügbar - fühlte ich mich wie nach Apulien versetzt, aufgrund des Geschmacks fast schon an den Frühling denkend. 

Für den Secondo angelte ich mir am Markt vor dem Büro eine Bachforelle, die zur testerischen Mittagsstund in Filetform auf der Rückenflosse in der Pfanne zu liegen kam. Zartest gewürzt und sorgsam gebrutzelt fand sie sich alsbald im wärmenden Wartebereich wieder, da der Pfannenrückstand mit einem Schluck Weißwein benetzt wurde, in dem wiederrum das Pesto seine Saucenpartner fand. Kartofferln auf den Teller, Fisch dazu, Saucerl drüber und mit frischer Petersilie und ein paar Tropfen Olivenöl finalisiert (Ergebnis siehe oben). Eine Wucht! Da war die Forelle ganz schön artischockiert und doch hoch erfreut. Subtile Gaumengedankenspiele waren die Folge und der Vermerk, all dies baldigst einer wiederholten Überprüfung zu unterziehen.
Pesto von Pesto Puglia bei Donatella in Wien
Andererseits gibt es noch sieben weitere Kandidaten im apulischen Pesto-Sortiment:
Melanzane e Basilico (sollte am schnell gegrillten Hühnerbrüstchen gut kommen)
Rucola e Mandorle (werde ich einem Risotto final unterrrühren)
Cime di Rapa (man stelle sich eine frische Salsiccia und Pasta dazu vor)
Pistacchi (als Welzunterlage für frische Gnocchi) 
Peperoni, Basilico und Pomodoro e Basilico.

Und dann war da noch das Wochenende, das vor der Tür steht ...


Kaufbar bei:

Donatella
Margaretenstraße 42
1040 Wien 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.