Von flaumigen Friedenstauben & regionaler Tradition

Autor: Martin Martschnig am 24.03.2021

Ostern steht vor der Tür
VON FLAUMIGEN FRIEDENSTAUBEN
& REGIONALER TRADITION


Blickt man zur Osterzeit kulinarisch nach Italien (heuer sind ja leider nur Blicke möglich ...), so erblickt man überdimensionale, kunstvoll gefertigte Schokolade-Ostereier mit darin verborgenen Überraschungen, Hefeteig gewordene Friedenstauben aus dem Verwandtschaftsbereich des weihnachtlichen Panettone und jede Menge, regionstypische Koch- und Backtradition.

Als ich zuletzt mit Michela & Giulia (meinen guten Vor-Ort-Feen in Sachen Genussvermittlung in den Marche / Marken) darüber parlierte, kam die Crescia di Pasqua zu Wort, die in dieser bezaubernden Region Mittelitaliens für die Osterzeit vorbereitet wird.

Sie können sich vorstellen, dass mir ob der Nach-Fastenzeit-Verzehr-Schilderungen wahrlich Hochwasser im Munde stand und ich nicht anders konnte, als Rezepte und Bilder anzufordern! Die beiden begaben sich sogleich in Küchenklausur und übermittelten Kochvergnügen.



Bei der Crescia di Pasqua sprechen wir von einer Art Osterpinze, die jedoch eine für uns überraschende Zutatenfolge in sich birgt.  Stellen wir uns also vor, wir befinden uns inmitten der Karwoche in einer Küche in der Gegend zwischen Urbino, Pesaro und Ascoli Piceno, am Tisch vor uns befinden sich:

  • 500 g Mehl
  • 1 Pkg. Trockenhefe oder frische Bierhefe
  • 2 TL Zucker
  • 200 ml lauwarme Milch
  • 80 ml Olivenöl
  • 2 Eier
  • 10 g Salz
  • 150 g Grana Padana oder Parmesan (aufgerieben)
  • 80 g Pecorino (aufgerieben)




Zwei Rührschüsseln sind ebenso in Position. In Nummer 1 werden Mehl, Hefe und Zucker vermengt. In Nummer 2 versprudeln wir mit einer Gabel lauwarme Milch, Eier, Salz und Olivenöl und fügen nach und nach die beiden geriebenen Käse bei. Ist eine glatt verrührte Konsistenz erreicht, wird die Mehl-Hefe-Zucker-Mischung eingearbeitet und mit stets bemehlter Hand ein paar Minuten lang durchgeknetet.



2 Stunden gehen lassen, auf dass das Volumen sich verdopple. In einem Kochtopf bzw. einer runden Backform noch ein wenig ruhen lassen, danach geht es für 35 Minuten bei 170 Grad in den Ofen. Die Backform sollte nicht zu breit sein (max. 20 cm Durchmesser) damit die traditionelle Form eines Schwammerls entstehen kann.



Kommen bei uns je nach Region Bein- oder Rollschinken bzw. Krainer & Co auf den Ostertisch,  wird diese Köstlichkeit in den Marche / Marken mit Salami, Prosciutto, Oliven, in Olivenöl eingelegtem Gemüse, einer Eierspeise oder hart gekochten Eiern verspeist. Und das nicht nur zu Hause. Sehr beliebt ist das Oster-Picknick, bei dem man in edler Weinberglage oder mit Meerblick das erste Flascherl nach der Fastenzeit mit im Korb führt.



Wenn ich dabei an die von mir so geliebten Spumantevarianten des Pecorino (in den Marche / Marken heißt nicht nur der Käse so!) oder Passerina oder einen Morro d`Alba Passito zum Hefetauberl als Abschluss denke, dann steigt schon wieder der Hochwasserpegel in bocca ...

Was herauskommt, wenn ich mit  Giulia & Michela Reise organisiere:
Infos zu den Genussreisen in den Marche / Marken


Stichwort:
Italienische Küche - Rezepte
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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.