sardinien - lokaltipp montiblu in nuoro

Autor: Martin Martschnig am 11.11.2016

Lokaltipp Sardinien / Nuoro
DIE SACHE MIT DEM LUFTIG GEBACKENEN HIRN

Sardinien Nuoro MontibluNach mehreren Stunden Fahrt von Cagliari kommend konnte man das Hungergefühl nicht mehr verleugnen und so war es höchst an der Zeit, eine sonntagstaugliche Verpflegungsstätte der kulinarisch bodenständigen Art zu suchen.

Nun ist in Nuoro Ende September nicht gerade von Überfüllungstendenzen geplagt, dennoch brauchte es ein wenig Glück noch einen Tisch im Montiblu auf der Piazza Satta zu bekommen. Ein Lokal im Sammelsuriumgedanken. Diese glückliche Fügung von Sala da te, Boutique und einem Ristorante auf mehreren Ebenen bietet auch in der Küche eine ebensolche Vielschichtigkeit. Ganz unbedarft und italienisch-normal der Start mit Prosciutto, Salumi, Pecorino und selbtgemachten Pane Carasau (allesamt aus sardischer Kleinproduktion). Doch schon die kurz darauf folgende und als Zwischengang zu verstehende, im eigenen Cannonau gebrutzelte Salsiccia ließ erahnen, das es sich in der Nachbetrachtung bei diesem Restaurantbesuch um ein kleines Fest handeln wird.

Sardinien Antipasti im MontibluBevor es überraschend wurde, überzeugte uns eine klassiche Nudelvariante mit einem kräftigen aber keineswegs füllenden Ragù. Gut so, denn was nun folgte war ein Auszug aus der Cucina Barbaricina. Luftig gebackenes Hirn, eine Innereien-Salsiccia-Variante auf cremigen Pürree, frische Gemüse (Artischocken, Karfiol, ...) in einem tempuraähnlichen Teig, das klassiche Braterl vom Schwein mit Patatine ließen unseren Tisch zur Tafel werden. Einziger kleiner Stachel im Fleisch war der nicht ganz gelungende und eigentlich deplatzierte Versuch einer Tagliata di Manzo, der aber ob der wunderbaren Schweinereien und der dazugereichten Weine keine merkbaren Wunden hinterließ.

Sardinien - Innereien vom feinstenEinen Blick vom kleinen Balkon auf die Piazza, bevor es zum Caffè in den Bereich des Sala da tè im Erdgeschoss geht, wo neben einer Mischung aus Bekleidung, Wohnaccessoires auch eine verbindlich-verführerische Auswahl an Dolci (von traditionellen Biscotti bis hin zum duftenden mit Pinoli gekrönten Apfelkuchen) wartet. Und so wurde dieser Platz in wenigen Stunden zu einem Zuhause, das genussgebend nach steter Rückkehr verlangt.

Montiblu
Piazza Satta
Nuoro

Getestet am 29.9.2013 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.