Allumfassende Büffeleien

Autor: Martin Martschnig am 11.06.2018

Mò Bufala bei Buongustaio
ALLUMFASSENDE BÜFFELEIEN



Es ist ja nicht so, dass die Frau Michaela vom Buongustaio in Wien mit den Qualitäten der in der Feinkosttheke befindlichen Burrata und Büffelmozzarella unzufrieden oder gar unglücklich war. Den Kunden hat`s auch geschmeckt und trotzdem fehlte was.

So begab man sich auf die Suche und wurde in Apulien in Andria fündig. Andria gehört zur Provinz Andria-Barletta-Trani, was mir gleich mehrfach ins Auge stach. Trani ist ein unheimlich schmuckes Nest am Meer, was schon der Marco Polo so gesehen hat, daher die venezianischen Bauten direkt neben dem jüdischen Viertel, hinter dem wiederum die einzige, direkt am Meer erbaute Kathedrale Italiens die Blicke auf sich zieht.

Womit wir im Thema und bei Barletta wären, einem kleinen Fischerort, dem man nachsagt (und ich kann aus eigener Erfahrung Fake News ausschließen), außerordentliche hübsche Töchter zu haben, zudem ist dort regelmäßig eine Fußballmanschaft der Serie A auf Trainingslager, manchmal sogar die Nationalelf, was aber nix miteinander zu tun haben kann. Und jetzt Andria, wo die neuen Büffelmilchprodukte von Buongustaio herkommen. Wenn das nicht eine genussvolle Triologie ist?



So wurde ich also zur Verkostung gebeten und kann von erhörten Gebeten berichten! Warum dem so ist, ist einfach erklärt. Wann immer ich in Italien unterwegs bin, hole ich mir schnellst möglich im nächsten Alimentari ein Schüsserl Stracciatella. Nein, nicht das g`scheckerte Eis, wir bleiben bei der Vorspeis'!

Von der Konsistenz her flüssiger als der Mozzarella und in dünne Streiferln gerissen (drum' nenne ich sie gerne Büffeltagliatelle) - ein  vorspeislicher Gaumenschmeichler. Da braucht man nicht viel Firlefanz drum herum, das geht mit ein paar sonnengereiften Tomaten, Oiven, Weißbrot und einem frischen Rosato im Glas schon als königlich durch. 

Die neue Käserei macht aus der Milch der 350 bei Foggia freilaufenden Büffel aber noch ganz andere Köstlichkeiten. So gibt es ab sofort den fast schon fluffigen Büffelricotta. Optimal einsetzbar zur Befüllung von Nudeln oder auch im Süßspeisenbereich. Ich warte schon auf den Herbst, wenn ich eine Scheibe Weißbrot antoste, mit ein paar Tropfen Olivenöl benetze, großzügig den Ricotta auftrage und als Krönung etwas Trüffel drüberhobel - geht auch mit Sommertrüffel, was die Wartezeit verkürzt!



Bei den mundgerechten Bocconcini wiederum hätte Udo Jürgens freudig sein "Aber bitte mit Sahne" angestimmt. Aber so was von gschmackig. Die Frau Michaela schwärmt schon von Servierideen, die sie Eins-zu-eins mit der Burrata andenkt, für den kleinen bzw. großen Zwischendurchhunger. Am besten eine der beiden Varianten beim nächsten Besuch in der Singerstraße mit einem Bicchiere Süden bestellen, damit hat man schon einmal eine brauchbare Vorlage für die Festa daheim.

Bleibt noch die Büffelmozzarella, über die man nicht motzen kann. Hier zeigt der Büffel seine Hufe! Starker Geschmack mit ausgewogenem Genussprofil, so soll es schmecken, wenn man ein Stück Apulien zu Hause zur Jause haben möchte. F

ür alles andere muss man allerdings weiterhin nach Barletta und Trani fahren ...

Bitte und Hilfeschrei in einem vom Käsemacher aus Andria:
E per favore, se potete, lasciate le mozzarelle fuori dal frigo!
(sinngemäß übersetzt: die Mozzarella bitte nicht in den Kühlschrank!)



Kaufbar bei:
Buongustaio
Singerstraße 13
1010 Wien
Telefon: 01/512 05 07

Die nächsten Liefertermine der büffeligen Fracht aus Apulien:
28.06.2018 - Burrata
06.07.2018 - Burrata, Mozzarella, Bocconcini, Ricotta, Stracciatella!
Ansonten mehr oder weniger im 2-Wochen-Takt



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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.