Toskana - Eine kulinarische Liebeserklärung

Autor: Martin Martschnig am 5.12.2016

Csaba dalla Zorza - Toskana
OMAS KÜCHE, DAS LANDIDYLL & DIE SPEISEKAMMER

Csaba dalla Zorza (die Dame im Bild links) - eine in Italien äußerst erfolgreiche Kochbuchautorin und Fernsehköchin - unternimmt eine kleine Reise zu Ihren Wurzeln, die von großen Geschmacksmomenten begleitet ist. Sie führt uns in die Toskana, wo sie bei Ihren Großeltern sonnengetränkte Landluft, mit Olivenöl beträufeltes Brot, die Wertschätzung für das einfache Leben und die damit verbundene bodenständige Küche kennen und lieben lernte. Womit sie uns schon gewonnen hat, die wir nur zu gerne unsere Urlaube zwischen Florenz, Montalcino und Mare verbringen, in der Toskana unsere Sehnsuchtsorte haben.

Die Rezepte platziert sie dabei geschickt in einem Potpourri aus Kindheitserinnerungen und küchentechnisch orientierten sachdienlichen Hinweisen. So widmet sich ein Kapitel der Zusammenstellung einer kleinen Speisekammer, die toskanischen Zauber auf den Teller der Bekochten immerzu ermöglicht. Öffnet man die Tür zu ebendieser, so erkennt man schnell die Faszination der italienische Küche im allgemeinen. Es braucht nur wenige Zutaten für große Vielfalt.



Nach einem Schlenkerer Richtung Lobpreisung des Landlebens, wie auch der Anziehungskraft von Florenz geht es Richtung Antipasti, die für Csaba dalla Zorza ihren Platz vom mundgerechten Fingerfood beim Aperitivo bis hin zum gemütlichen Sommerabend mit Blick über die Hügellandschaft der Creti Senesi finden. Die Kunst der Improvisation wird dabei zur immer vorhandenen Zutat und wohl auch zur Message, sich auf das Kochen mit allen Sinnen einzulassen.

Zu Tisch gebeten wird man mit den Primi Piatti, wobei die Rezepte der Toskana nicht immer ganz treu bleiben, worüber man aber gerne hinwegsieht. In Herbst und Winter angekommen erfreuen die Gnocchi di castagne und selbstverständlich die Tagliatelle al ragù di cinghiale. Ein Feiertagsrezept von epischer Länge, das in die Maremma lockt und dem Morellino di Scansano (der vom letzten Urlaub im Weinkeller schlummert) seinen Auftritt verschafft.



Herbstlich auch die Suppenauswahl. Im Kapitel "Heiße Suppen für graue Regentage" spielt die Autorin die Trumpfkarte der genussvoll-authentischen Küche der Toskana. Was wäre die Kochtradition dieser Region ohne die Ribollita oder Pasta e fagioli? Nicht fehlen dürfen die Secondi, die in zwei Teilen ausführlich behandelt werden, man könnte Terra und Mare dazu sagen. So geht es zum einen seitenweise um die fleischliche Genüsse von der Bistecca über Huhn und Wachtel bis zum Sonntagsbraten, zum anderen kulinarisch an die Küste zu Fisch, Muscheln & Co - den Sonnenuntergang mit Blick auf die toskanische Inselwelt in Erinnerung rufend.

Wenn dann noch Platz ist oder nach dem "Samstag zu Tisch" an das Sonntagsfrühstück gedacht werden muss, gibt es noch süße Verführungen wie die Crostata di mascarpone e fragole, die den Sommer ins Gemüt holt oder die Torta della nonna, womit wir wieder beim Ursprung der Geschichte wären, jenen Tagen bei der Oma am Lande zwischen Florenz, Montalcino und Mare ...



Reich mit Eindrücken aus dem Landleben, der ländlichen Küchensituation und wunderbaren Gärten bzw. Landschaftsansichten bebildert, hat man mit dieser Liebeserklärung an die Toskana ein Buch in Händen, das Lust aufs gedankenverlorene Blättern macht, um sich anschließend zwischen Schneidbrett, Herd und Speisekammer wiederzufinden - dem einen oder anderen Rezept den Kochtopf bietend.

Kochbuch Toskana Casba della ZorzaZur Autorin:
Die italienische Fernsehköchin Csaba dalla Zorza ist in Mailand geboren und aufgewachsen und hat toskanische und venezianische Wurzeln. Sie lernte zunächst an der bekannten Pariser Kochschule „Le Cordon Bleu" das Handwerk und kehrte später nach Mailand in die Heimat zurück, wo sie heute mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt. Csaba dalla Zorza ist heute eine der erfolgreichsten italienischen Kochbuchautorinnen und Foodbloggerinnen. Zudem moderiert sie eigene Kochsendungen im italienischen Fernsehen hat über 95.000 (!) Facebook-Follower!

Fotoquelle:
Toskana / Callway Verlag

Kaufbar bei:
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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.