Toskana - La Novella bei Massa Marittima

Autor: Martin Martschnig am 23.06.2015

Toskana / Maremma - La Novella
BRETTLJAUSEN AUF MAREMMANISCH

Maremma Tagliere mit Italienischer Feinkost in der Toskana

Vor dem Besuch von Massa Marittima noch ein Treffen mit dem Testsieger. So der Plan des Tages, der uns von unserer Unterkunft bei Suvereto zu La Novella in Valpiano führte.
Im Juni durfte ich Teil einer Jury für die Bewertung von Sughi pronti für einen Artikel in der Italienausgabe des WIENER sein. Auf den Kostlöffel bzw. unter eine Gabel voll Pasta getaucht fanden sich unter 25 tomatigen Teilnehmern auch jene von La Novella aus der Maremma. Damit war klar, dass ich bei meiner Reise in die Gegend des Produzenten nicht anders kann, als kurz vorbeizuschauen. Ein echter Zufall (zugegeben: ich erfuhr wenige Tage zuvor davon) war die Anwesenheit des Importeurs der Siegerware in Österreich, Hermann H. Wilfinger von rossobianco Alimentari. Logische Folge: eine Fotoshooting (siehe unten: der Herr Wilfinger ist jener Genussmensch in der Mitte des Bildes) und eine Verkostung der Ware aus der Feinkostheke in Form einer maremmanischen Brettljausen.

Maremma - Zu Besuch beim Testsieger La Novella

Die Geschichte von der heutigen La Novella beginnt so richtig 1986, als sie sich von einer klassischen Cantina Sociale örtlicher Winzer in Richtung Nahversorger mit kulinarischer Fernwehbedienung zu verändern begann. So wurden zusätzlich zum Wein Käsespezialitäten und andere Produkte der Region einem interessierten einheimischen wie touristischen Publikum präsentiert. Langsam und behutsam wurden neue Produktlinien und eigene Abfüllungen bzw. Veredelungen von lokaler Materia Prima lanciert. Darunter Kräutermischungen, Trüffelsaucen, aromatisierte Meersalzmischungen (mit Kräutern, Trüffel, etc.), Öle oder Aceto Balsamico. Das Weinregal wurde regionsübergreifend aufgestockt und die Feinkosttheke mit Salumi (von Salami über Prosciutto bis hin zur Pancetta - aber stets von kleinen Genusshandwerkern) Stück für Stück erweitert. Bei uns unüblich und daher immer wieder eine Freude für kindische männliche Auge: die Zapfanlagen für den Tischwein (Vino alla spina), den täglich Wein zu Pasta und Jause.

Da es ja bekanntlicherweise niemals reicht, über eine Feinkosttheke und deren Inhalt nur zu sprechen, ließen wir uns einen Tagliere (Brettljausen) mit ein bisserl was zum Kosten zusammenstellen. Was hier übrigens auch von Einheimischen in reger Frequenz nachgefragt wird. Zur Auswahl stehen verschiedenste Varianten von Bruschette vegeteriane über Crostini misti bis hin zum allumfassenden "Tra Amici", den wir uns genehmigten. Bei den Bruschette konnte die Pomodoripaste durch viel Frucht, die Artischockencreme durch wenig Firlefanz und gutem Geschmack glänzen. Die Olivenpaste scheint mir mit ein wenig Wein versetzt, sehr kräftig und damit der Dreifaltigkeit des Bruscettabereichs seine Note gebend. Der Pecorino (in zwei Reifestadien) war ein gelungenes Heimspiel und auch die Wurstware war wahre Wurst ...

Sollten Sie also am Weg nach oder von Massa Marittima den kleinen Hunger verspüren, so zahlt sich ein Stopp doppelt aus. Teil 1: Sofortige Hungerstillung mit passender Weinbegleitung und Teil 2: Frischware fürs Ferienhaus für den Abend, ausnahmsweise den selbst gezapften Vino alla spina in seiner Einfachheit dem sommerlichen Abend gegenüberstellend ...

La Novella
Località Il Cilindro - Valpiana
58024 Massa Marittima

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

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Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.