Golfetta - Wenn eine Salami einen auf Sommer macht

Autor: Martin Martschnig am 17.06.2015

Golfetta von Golfera aus der Emilia Romagna
WENN EINE SALAMI EINEN AUF SOMMER MACHT 

Fettarme Salami am sommerlichen Spiel, Golfetta von Golfera

Die Geschichte des Salumificio Golfera beginnt in den 1960er Jahren, als der Wirtschaftsboom eine kleine Metzgerfamilie aus der Gegend bei Rimini ein großes Engagement eingehen lässt. Man wollte Größe beweisen und die beste Mortadella des Landes herstellen. Um diesen Ziel näher zu kommen vergrößerte man den Betrieb und eröffnete eine kleine "Wurstfabrik" in der Poebene nördlich von Ravenna, im kleinen Ort Lavezzola.

In den Siebzigerjahren wurde das Sortiment langsam - und stets von hohem Qualitätsbewußtsein getragen - Stück für Stück oder besser Salumi für Salumi erweitert. 1989 kommt die Golfetta ins Spiel, die erste mit Prosciutto erzeugte Salami, die auf der CIBUS 90 in Parma prompt den "Wurst-Oscar" für die beste Novità einheimste. 

Im nächsten Schritt arbeitete man an Herstellungstechniken, die es erlaubten, Salumi mit ungewöhnlich geringem Fettanteil ohne Geschmacksverlust zu produzieren, womit wir im Heute und bei der von mir sorgfältig verkosteten Golfetta angekommen wären. Mit dieser sommerleichten Salami (max. 12% Fettanteil - im Vergleich zu herkömmlichen Salami mit ca. 40% Fettanteil!) will man den Anforderungen des modernen Konsumenten gerecht werden. 

Golfetta - Salami mit wenig Fettanteil von Golfera

Nach einem komplexen Auswahlverfahren bester italienischer Prosciutti (DOP Prosciutto di Parma und San Daniele), wird die Golfetta in Baumwollsäcke (ein Markenzeichen von Golfera) gehüllt einer weiteren schonenden Reifung zugeführt. Neben jodiertem Salz findet sich nicht viel in dieser zertifiziert glutenfreien Salami, die mit ein paar Tropfen einer frischen Zitrone und ein wenig Olivenöl ihre Geschmackswelten in vollen Zügen freisetzt.

Dieser milde Trendsetter aus der Poebene überraschte mich mit dem unerwartet klaren und kräftigen Fleischgeschmack, der auch der Geruchswelt einer herkömmlich produzierten Salami um nichts nachsteht. Eine grandiose Erfahrung, die begleitet von einem trockenen Proscecco aus der nördlichen Nachbarregion wahre Sommergefühle aufkommen lässt.
Prädikat: Aber sowas von verkostenswert!

Importiert wird diese innovative Herangehensweise mit bewußtem Einsatz genusshandwerklicher Tradition von Sapori e delizie. Wenn Sie dort das nächste Mal vorbeischauen, fragen Sie auch nach einer Kostprobe (man kann hier übrigens alles, also auch den oben erwähnten Prosecco verkosten) des Dolcemagro von Golfera, auch so eine Geschichte ...

Kaufbar bei:
Sapori e delizie
Landstraßer Hauptstraße 17
1030 Wien 

 

Zum Abschluss ein sehr treffendes Statement von Alvaro Zavaglia (Presidente der Azienda), das den Werdegang eines Familenbetriebes im modernen Umfeld seiner Branche versinnbildlicht. Ich erlaube mir hier den O-Ton:

"Mio nonno e mio padre hanno svolto attività di norcini nell'entroterra riminese. Ora i tempi sono cambiati e la terza e quarta generazione della nostra famiglia è stata chiamata ad accettare la sfida ancora in questo lavoro, ma con la cultura di una imprenditoria moderna. Una cultura che ha radici lontane e che proprio per questo non può prescindere da strategie che puntano sull'alta qualità del prodotto: nutriente, sano, naturale." 

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.