Alles neu bei Casa Cara und AromaTisch

Autor: Martin Martschnig am 12.12.2014

Alles neu bei Casa Caria und AromaTisch
NEUE ERNTE IN NEUER BLEIBE MIT MEHR RAUM FÜR AROMEN

Casa Caria Italienische Spezialitäten in Wien

Ende November 2014 war es soweit. Brigitte Schmidhuber und Domenico Pugliese tauschten ihre verkostungsmäßig adaptieren Büroräumlichkeiten gegen ein neues Geschäftslokal in der Schottenfeldgasse 48 in 1070 Wien. Monatelang wurde daran "gebastelt", Farbtiegel, Kreissäge und Hammer mit intensivster Begeisterung bis hingebungsvoller Verzweiflung zur koordinierten Rotation gebracht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und erfreut Kunden wie die beiden Geschäftsinhaber gleichermaßen. 

Das erste Weihnachtsgeschäft und auch die darauf im Jänner erfolgte Ernte von Bergamotten (womit die selbstgemachte Bergamottenmarmelade wieder für kurze Zeit verfügbar ist!) in der kalabresischen Heimat von Domenico waren ein voller Erfolg. Die Lieferung ebendieser sowie weiterer Zitrusfrüchte aus dem Süden Italiens sind vor wenigen Tagen eingetroffen und werden nun dem interessierten Publikum mittels Verkostungen und kleinen Kochkursen zum Thema vorgestellt.

Höchste Zeit - eine kleine Verschnaufpause habe ich den beiden nach Ihrer Rückkehr vergönnt - ein paar  von meinen Lesern in den letzten Wochen an mich herangetragene Fragen zum Thema Olivenöl bzw. Olivenernte 2014 an die Experten zu stellen. Die diesbezügliche Berichterstattung in den Medien hinterlässt offensichtlich tiefe Verwirrungsfalten bei den genussfreudigen Olivenölliebhabern. Die Rede war von schlechter Qualität und Totalausfall der Ernte, von unerlaubten Verschnitt mit Oliven aus anderen Ländern, etc. Was liegt also näher, als mit diesen beiden Botschaftern des italiensichen Olivenöls in Wien die Sachlage kurz zu hinterfragen?



Zu aller erst Gratulation zum neuen Geschäftslokal, das ja schon in aller Munde ist. Wie sind die ersten Erfahrungen und Eindrücke nach diesem doch großen Schritt für Casa Caria?

Brigitte Schmidhuber: Danke! Wir freuen uns über den begeisterten Zuspruch aus nah und fern, viele nehmen sich Zeit unsere hochwertigen reinsortigen Olivenöle – und jetzt saisonal bedingt – seltene Zitrusfrüchte zu kosten, sich zu informieren, Rezepte auszutauschen. Hier an der neuen Adresse ist genug Zeit und Raum dafür: Genuss und kulinarisches Wissen zu verbinden.

Nachdem man in den letzten Wochen wiederholt von der schlechten Olivenernte gehört hat, die wohl wichtigste Frage für alle Liebhaber von italienischem Olivenöl. Wie schlimm ist die Lage? Sind in den Anbaugebieten Italiens alle Regionen gleich stark betroffen?
Brigitte Schmidhuber: In vielen Regionen war es ein schwieriges Oliven-Jahr, aber keineswegs in allen. Unsere Partnerproduzenten beispielsweise aus der Toskana oder am Gardasee beklagen einen Totalausfall der Ernte. Andere Produzenten wiederum, aus von schlechtem Wetter und Olivenfliegenplage verschont gebliebenen Gegenden, haben zwar bis zu 30 % geringere Ernten, die Qualität der Öle selbst ist aber hervorragend. Da spreche ich von West-Sizilien, Kalabrien und Apulien und von Olivenölen aus früh geernteten Oliven.

Eine Chance, deren in Österreich noch etwas unbekannteren Olivensorten wie Ottobratica und Biancolilla kennenzulernen.

Was kann dies für den Konsumenten hinsichtlich Qualität und Preis bedeuten?
Brigitte Schmidhuber: Für die KonsumentInnen bedeutet das: nicht von der Panikmache beeindrucken lassen. Auch ein hoher Preis sagt wenig bis nichts über die Qualität der Öle aus. Es gilt noch mehr als vorher: Olivenöle kosten vor dem Kauf!
Jeder und jede kann erkennen ob ein Olivenöl defekt oder hochwertig ist. Es genügt ein Basiswissen zur sensorischen Analyse von Olivenölen, selbst riechen und schmecken. Kennzeichen für hochwertige und gesunde Olivenöle sind: Fruchigkeit, Bitterkeit und eine gewisse Schärfe.
Wir wollen die Preise unseres Olivenölsortiments derzeit nicht erhöhen. Wir vertrauen nämlich gemeinsam mit unseren Produzentinnen und Produzenten auf eine hervorragende kommende Ernte 2015.



Casa Caria Oliven Olivenöl und Spezialitäten aus KalabrienMein Fazit (verbunden mit einem großen Dankeschön an Brigitte Schmidhuber)Klingt ja gar nicht so übel. Gefragt ist also wieder einmal die Mündigkeit des Konsumenten. Wer Genuss sucht, der wird zukünftig nicht umhinkommen, sich mit den dazugehörigen Produkten, deren Herkunft und Verarbeitung eingehend zu beschäftigen. Lebenslanges Lernen für eine der schönsten Sachen der Welt, eine kulinarische Win-Win-Situation vor Auge, Nase und Bauch habend.
Wenn Sie mehr zum Thema Olivenöl und dessen Verkostung wissen wollen, ist Casa Caria und die damit verbundene Veranstaltungsreihe von AromaTisch eine ganz wunderbare Möglichkeit, sich den edlen Tropfen zu nähern. In ihrem MiniCorso Olivenöl vermitteln sie an einem Abend auf unterhaltsame Weise wie man Olivenöl verkostet bzw. was ein gutes Olivenöl ausmacht. Für mich so etwas wie ein Türöffner in eine Geschmackswelt, ein Kickstarter in Sachen Verständnis eines wertvollen kulinarischen Kulturgutes Italiens.

Die nächsten Termine:
01.02.2015 - Kulinarische Begegung - Zitrusfrüchte & Zuckerbäckerei
06.02.2015 - MiniCorso Olivenölverkostung
10.02.2015 - MiniCorso Olivenölverkostung
20.02.2015 - MiniCorso Olivenölverkostung
06.03.2015 - MiniCorso Olivenölverkostung
10.03.2015 - MiniCorso Olivenölverkostung
30.04. - 03.05 - Lehrgang „Olivenölsommelier/e und Olivenölexpert/in" 

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.

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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „A la Carte", der ÖGZ sowie dem WIENER - auf die Themen Bier und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.